FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Verluste am Montagmittag aus. "Die Proteste in China sind eine neue Situation für die Börsianer. Und neue Situationen sind immer mit reichlich Unsicherheit verbunden. Und Unsicherheit ist das, was die Börsianer am wenigsten mögen", sagt QC Partners. Dazu kämen die aktuellen Covid-Ausbrüche, die die Angst vor einer längeren wirtschaftlichen Durststrecke im Reich der Mitte schürten. Die China-Angst drücke ganz besonders auf die Rohstoffpreise, heißt es. Risikoassets wie Aktien werden am Berichtstag eher verkauft.

Der DAX gibt um 0,9 Prozent auf 14.416 Punkte nach, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,7 Prozent auf 3.934 Punkte nach unten. "Der DAX kann sich dem China-Einfluss nicht entziehen. Angesichts der so starken Rally und den negativen neuen Fakten würde es an ein Wunder grenzen, wenn der DAX sein Kursniveau vollständig verteidigen könnte. Auf der anderen Seite kann eine Konsolidierung nach einer so starken Aufwärtsbewegung durchaus gesund und für die mittelfristige Kursentwicklung positiv sein", so QC Partners.


   Neue Inflationszahlen am Mittwoch 

Die Entscheidung über den Wochenverlauf wird nach Einschätzung aus dem Handel aber nicht am Montag getroffen, sondern ab Mittwoch. Dann werden die neuen Inflationsdaten aus der Eurozone und ihren Ländern vorgelegt. Für die Märkte könnte das zum Lackmustest der These werden, dass die Inflationsanstieg ihren Höhepunkt überschritten hat. Damit dürften auch die Zinserhöhungssorgen nachlassen.

Brenntag stehen im Fokus mit der Bestätigung von Fusionsgesprächen mit dem US-Rivalen Univar Solutions. Da Univar der unbestrittene Marktführer in den USA sei, könnte ein Zusammenschluss die Regulierungsbehörden auf den Plan rufen, heißt es dazu von den Citi-Analysten. Und obwohl Brenntag betone, über eine solide Cash-Generierung und eine starke finanzielle Position zu verfügen, sehen die Analysten bei einem Zustandekommen des Geschäfts das Risiko einer großen Kapitalerhöhung. Brenntag brechen um 7,0 Prozent ein.


   Casino will Schuldenabbau vorantreiben 

Für Casino geht es in Paris um 3,9 Prozent nach oben. Der französische Einzelhändler will zur Beschleunigung seines Schuldenabbaus Teile des Brasiliengeschäfts verkaufen. Casino will dazu zunächst 10,4 Prozent der Beteiligung an Assai verkaufen, der aber später noch aufgestockt werden kann. "Das dürfte mindestens eine halbe Milliarde Dollar bringen", schätzt ein Händler die Einnahmen für Casino.

Daneben machen Analysten die Kurse. Nach einer Kaufempfehlung durch die UBS gewinnen Fresenius 1,7 Prozent. Lanxess steigen um 0,2 Prozent - die Aktie wurde von Goldman Sachs zum Kauf empfohlen. Nach einer Herunterstufung durch Goldman Sachs geben Symrise dagegen um 1,2 Prozent nach.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.933,86        -0,7%      -28,55      -8,5% 
Stoxx-50                3.745,23        -0,6%      -23,83      -1,9% 
DAX                    14.415,59        -0,9%     -125,79      -9,3% 
MDAX                   25.610,86        -1,4%     -360,59     -27,1% 
TecDAX                  3.074,65        -1,4%      -43,54     -21,6% 
SDAX                   12.318,12        -1,5%     -192,93     -25,0% 
FTSE                    7.461,50        -0,3%      -25,17      +1,4% 
CAC                     6.655,86        -0,8%      -56,62      -7,0% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,01                    +0,04      +2,19 
US-Zehnjahresrendite        3,67                    -0,01      +2,16 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Mo, 8:30  Fr, 17:32   % YTD 
EUR/USD                   1,0486        +1,1%      1,0375     1,0394   -7,8% 
EUR/JPY                   144,49        -0,0%      143,32     144,68  +10,4% 
EUR/CHF                   0,9883        +0,6%      0,9814     1,0566   -4,7% 
EUR/GBP                   0,8665        +0,8%      0,8598     0,8596   +3,1% 
USD/JPY                   137,79        -1,1%      138,11     139,21  +19,7% 
GBP/USD                   1,2102        +0,3%      1,2067     1,2090  -10,6% 
USD/CNH (Offshore)        7,2083        -0,4%      7,2141     7,2049  +13,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                16.202,32        -2,2%   16.172,58  16.458,47  -65,0% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  73,99        76,28       -3,0%      -2,29   +6,8% 
Brent/ICE                  81,08        83,63       -3,0%      -2,55  +10,5% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                 117,94       124,37       -5,2%      -6,43  +91,2% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.761,38     1.754,50       +0,4%      +6,88   -3,7% 
Silber (Spot)              21,53        21,55       -0,1%      -0,02   -7,6% 
Platin (Spot)             990,65       983,85       +0,7%      +6,80   +2,1% 
Kupfer-Future               3,61         3,63       -0,4%      -0,01  -18,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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November 28, 2022 06:33 ET (11:33 GMT)