NEW YORK (awp international) - Ein Übernahmeangebot von Bristol-Myers Squibb (BMS) hat die Aktien von Celgene am Donnerstag vorbörslich um rund ein Drittel ihres Werts auf 88,74 US-Dollar nach oben katapultiert. Der Pharmariese will den Biopharma-Spezialisten für den Gegenwert von rund 74 Milliarden US-Dollar übernehmen. Die BMS-Papiere büssten daraufhin im schwach erwarteten Gesamtmarkt knapp zwölf Prozent ein.

Celgene-Aktionäre sollen pro eigener Aktie ein BMS-Papier und 50 Dollar erhalten, wie beide Unternehmen mitteilten. Auf Basis des letzten BMS-Schlusskurses wären das insgesamt 102,34 Dollar, was einem Aufschlag von 54 Prozent auf den letzten Celgene-Kurs entspräche - vor gut einer Woche hatte dieser bei 58,59 Dollar noch den niedrigsten Stand seit Juni 2013 markiert. Zudem bekommen die Celgene-Anteilseigner das Recht auf weitere Erfolgszahlungen.

Die Transaktion soll einen führenden Hersteller von Biopharma-Medikamenten formen, der sich auf Medikamente gegen Krebs sowie Entzündungen und Erkrankungen des Immunsystems und der Blutgefässe konzentrieren will. Die Unternehmen erwarten den Vollzug im dritten Quartal 2019 und wollen bis zum Jahr 2022 jährliche Einsparungen von 2,5 Milliarden Dollar erzielen. BMS will nach dem Abschluss zudem einen beschleunigten Aktienrückkauf über bis zu 5 Milliarden Dollar durchziehen.

Analystin Alethia Young von Cantor Fitzgerald bestätigte ihre Kaufempfehlung für Celgene mit einem Kursziel von 100 Dollar. Das Unternehmen müsse sich bei den Anlegern noch beweisen, weshalb die Aktie bisher mit einem Bewertungsabschlag zum Sektor gehandelt werde, erklärte die Expertin. Nach Veränderungen im Management sei sie für die Umsetzung der Firmenziele vorsichtig optimistisch und rechne 2019 mit einem weiter starken Kerngeschäft./gl/fba