LONDON (dpa-AFX) - Im zunehmend schwieriger werdenden Geschäft mit Zigaretten und anderen Tabakprodukten kann sich British American Tobacco (BAT) auch dank neuer Inhalations-Alternativen über Wasser halten. Gleichzeitig sei das im September angekündigte Umbauprogramm weitgehend abgeschlossen, sagte Konzernchef Jack Bowles am Donnerstag laut Mitteilung. Er blicke mit Zuversicht ins laufende Jahr und erwarte beim bereinigten Ergebnis vor Wechselkurseffekten 2020 eine Steigerung im hohen einstelligen Bereich. An der Börse legte die Aktie am frühen Nachmittag in einem schwachen Markt um gut 1 Prozent zu.

Im vergangenen Jahr legte das operative Ergebnis währungsbereinigt um knapp sieben Prozent auf 11 Milliarden britische Pfund (gut 13 Mrd Euro) zu. Der auf die Aktionäre des Konzerns entfallende Gewinn reduzierte sich aber um rund 5 Prozent auf 5,7 Milliarden Pfund. BAT investiert derzeit verstärkt in neue Produkte wie Vaporizer oder Tabakerhitzer. Daneben musste der Konzern unter anderem eine hohe Summe im Zusammenhang mit einem kanadischen Gerichtsurteil zurückstellen. Weiter belasteten Abschreibungen und Kosten für den Umbau.

Für seine Tabakerhitzer findet BAT zwar immer mehr Abnehmer, der Absatz legte denn auch 2019 um fast ein Drittel zu. Allerdings machen die klassischen Zigaretten mit den Marken wie Lucky Strike, Pall Mall und Camel noch immer das Hauptgeschäft der Briten aus. Hier gingen die Verkäufe 2019 um fast 5 Prozent zurück. Konzernweit stiegen die Erlöse dennoch dank höherer Preise, der stärkeren Nachfrage nach den neuen Inhalationsprodukten und Rückenwind durch Wechselkurseffekte im Vorjahresvergleich um fast 6 Prozent auf 25,9 Milliarden Pfund.

Die Dividende will das Management für 2019 um knapp 4 Prozent auf 210,4 Pence je Aktie erhöhen. Dabei wird das Geld quartalsweise in einer jeweiligen Tranche von 52,6 Pence je Anteilsschein an die Aktionäre ausgeschüttet.

Neben der Ergebnissteigerung hat sich der Konzern für 2020 ein bereinigtes Umsatzwachstum nach Währungseffekten von 3 bis 5 Prozent vorgenommen. Dabei dürfte es bei den neuen Produkten vor allem in der zweiten Jahreshälfte aufwärts gehen, hieß es. Die operative Marge soll sich zudem weiter verbessern. Bis zum Jahr 2023 oder 2024 will BAT mit seinen neuartigen Produkten einen Umsatz von rund fünf Milliarden Pfund erzielen.

Analysten zeigten sich insgesamt zufrieden. Das Gesamtjahr 2019 habe die Erwartungen erfüllt, schrieb etwa Barclays-Experte Gaurav Jain in einer Ersteinschätzung. Auch Celine Pannuti von JPMorgan und Owen Bennett von Jefferies fanden lobende Worte für das Zahlenwerk. Bennett zufolge könnte der teilweise etwas unklare Ausblick aber für Bedenken sorgen.

Im Zuge des Umbaus will BAT 2300 Stellen streichen. Dabei sollte auch jeder fünfte Job in den Führungsetagen betroffen sein./kro/jkr/jha/