Mit einer wenig veränderten Tendenz dürfte die Wall Street am Dienstag in den Handel starten. Im Vorfeld der mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreise und der am Freitag beginnenden Berichtssaison dominiert verstärkte Zurückhaltung. Der Future auf den S&P-500 zeigt sich kaum verändert. Daneben wird mit Spannung auf eine Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell im Tagesverlauf auf einer Konferenz der Riksbank in Schweden gewartet. Nach den neusten US-Konjunkturdaten am vergangenen Freitag, die Hoffnungen auf eine gemäßigtere Gangart der Fed bei den kommenden Zinserhöhungen verstärkt hatten, wird auf entsprechende Aussagen gewartet.

"Die Euphorie im Zusammenhang mit den Arbeitsmarktdaten vom Freitag verflog am Montag, als die Fed-Vertreter sagten, dass die Zinssätze der Fed über die 5-Prozent-Marke steigen und für einige Zeit dort bleiben werden", so Ipek Ozkardeskaya, leitende Analystin bei Swissquote Bank.

Am Freitag werden JP Morgan, Citigroup, Wells Fargo und Bank of America mit ihren Ergebnissen für das vierte Quartal die Berichtssaison einläuten. Diese wird womöglich von Konjunktur- und Inflationssorgen geprägt sein. Analysten erwarten, dass die im S&P-500-Index notierten Konzerne den ersten Rückgang bei den Quartalsgewinnen im Vorjahresvergleich seit dem Höhepunkt der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 berichten werden. Für das vierte Quartal rechnen die Analysten laut Factset mit einem Gewinnrückgang von im Schnitt von 4,1 Prozent, was eine deutliche Kehrtwende gegenüber dem Wachstum von mehr als 31 Prozent im Vorjahr bedeuten sollte.

Broadcom geben vorbörslich um 1,2 Prozent nach. Die Aktien waren in den letzten Handelsminuten im regulären Geschäft am Vortag unter Druck geraten - belastet von einem Bericht, wonach Apple an eigenen WiFi- und Bluetooth-Halbleitern arbeite, wodurch jene von Broadcom überflüssig würden. Auch derzeit noch von Qualcomm gefertigte Chips soll Apple Ende 2024 oder Anfang 2025 dem Bericht zufolge selbst fertigen wollen. Qualcomm waren im Zuge dessen ebenfalls im späten Handel leicht unter Druck geraten und verlieren vor der Startglocke weitere 0,3 Prozent.

Agilent Technologies legen dagegen um 0,7 Prozent zu. Das Technologieunternehmen teilte einen 2 Milliarden Dollar schweren Aktienrückkauf mit. Das Programm soll am 1. März beginnen und ein bestehendes ersetzen. Für die Papiere von Frontline geht es um 21,4 Prozent aufwärts. Der Spezialist für Rohöltransporte auf dem Seeweg hat die im Juli bekannt gegebene Fusion über einen Aktientausch mit Euronav (-17,1%) gekündigt.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/flf

(END) Dow Jones Newswires

January 10, 2023 05:48 ET (10:48 GMT)