TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien drehen am Freitag im Handelsverlauf nach unten ab. Besonders heftig ist der Fall in Japan, wo sich die Kurse zunächst wenig verändert zeigten, nun aber deutlich im Minus liegen. Auch in Südkorea geht es deutlich nach unten. Im Handel ist von einer möglichen Kredit- und Liquiditätsklemme in China die Rede, nachdem die Notenbank in der laufenden Woche dem Bankenmarkt wiederholt Liquidität entzogen hatte. Andere Marktteilnehmer führen das US-BIP ins Feld, das die Erwartungen verfehlte. Der Aufschwung in den USA verliere an Fahrt, heißt es.

Zudem sei die Risikoneigung vor dem Wochenende angesichts der sich weiter ausbreitenden Coronapandemie eher niedrig, so Beobachter. Dies gelte umso mehr, da die Impfstoffproduktion nicht in Fahrt komme. "Der Fall US-Aktienfutures nährt Zweifel unter Anlegern in Asien über die Nachhaltigkeit der Kursgewinne in den USA", sagt Marktanalyst für die Region Asien-Pazifik Jeffrey Halley von Oanda. Die Wall Street hatte zwar mit Aufschlägen geschlossen, die Tendenz im späten Handel hatte dabei aber deutlich nach unten gezeigt.

Der japanische Nikkei-225 verliert 1,6 Prozent auf 27.748 Punkte. Canon sinken nach jüngsten Aufschlägen und einem Ausblick inklusive Dividendenkürzung um 6,1 Prozent.Fujitsu ziehen gegen die schwache Markttendenz um 1,7 Prozent an, nachdem das Drittquartalsergebnis binnen Jahresfrist um 86 Prozent zulegte. Das Unternehmen profitierte von der Nachfrage im Bereich Informationstechnologie und PC.

Der Kospi in Südkorea baut seine Verluste auf 2,6 Prozent aus, nachdem der Index kurz nach Handelsbeginn noch im Plus notiert hatte. Im Handel ist von Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende die Rede. SK Innovation geben Aufschläge von klar über 3 Prozent komplett ab und zeigen sich nun unverändert. Das Unternehmen hatte Viertquartalszahlen über der Markterwartung veröffentlicht. Das Indexschwergewicht Samsung Electronics sinkt um 1,4 Prozent. Eine Präsentation des neuen Mobiltelefons Galaxy 21S stützt nicht.


   Massive Einschränkungen in China 

Der Schanghai-Composite und der HSI in Hongkong büßen jeweils 0,6 Prozent ein. Millionen Chinesen sehen ihre Reisepläne zum chinesischen Neujahrsfest gestoppt: Zu Beginn der wichtigsten Reisezeit des Jahres wurden vor allem in Peking Flüge und Zugverbindungen gestrichen. Die Gesundheitsbehörden in der Hauptstadt warnten vor einer "komplexen Covid-19-Situation" und raten, zu Hause zu bleiben.

Das Neujahrsfest wird von den Chinesen traditionell für Verwandtenbesuche genutzt. Hunderte Millionen Menschen reisen dann quer durchs Land. Doch angesichts eines leichten Anstiegs der Corona-Infektionen haben die Behörden die Bewegungsmöglichkeiten landesweit mit einer Reihe von Maßnahmen eingeengt.

Für die Analysten von Central China Securities markieren die Verluste - vor allem jene am Vortag - das Ende der Neujahrsrally am Aktienmarkt.

In Sydney hat der S&P/ASX-200 mit einem Abschlag von 0,6 Prozent geschlossen. Banken-, Bergbau- und Energiewerte führten die Verluste an. Die schwer gewichteten Rohstoff und Finanzsektor büßten 1,3 bzw. 1,6 Prozent ein. Nach guten Geschäftszahlen sprangen BlueScope Steel um 3,5 Prozent.


=== 
Index (Börse)            zuletzt      +/- %      % YTD       Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    6.607,40     -0,64%     +0,31%      06:00 
Nikkei-225 (Tokio)     27.685,00     -1,82%     +2,74%      07:00 
Kospi (Seoul)           2.990,11     -2,57%     -2,57%      07:00 
Schanghai-Comp.         3.481,44     -0,68%     +0,24%      08:00 
Hang-Seng (Hongk.)     28.357,13     -0,68%     +4,82%      09:00 
Straits-Times (Sing.)   2.909,35     -0,38%     +2,69%      10:00 
KLCI (Malaysia)         1.573,90     -0,43%     -2,86%      10:00 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %      00:00  Do, 9:11h   % YTD 
EUR/USD                   1,2099      -0,2%     1,2122     1,2107   -0,9% 
EUR/JPY                   126,41      +0,1%     126,33     126,20   +0,3% 
EUR/GBP                   0,8830      +0,0%     0,8830     0,8860   -1,1% 
GBP/USD                   1,3703      -0,2%     1,3728     1,3667   +0,2% 
USD/JPY                   104,49      +0,2%     104,23     104,27   +1,2% 
USD/KRW                  1120,40      +0,6%    1113,25    1117,84   +3,2% 
USD/CNY                   6,4608      +0,2%     6,4496     6,4796   -1,0% 
USD/CNH                   6,4760      +0,0%     6,4736     6,4950   -0,4% 
USD/HKD                   7,7529      -0,0%     7,7530     7,7529   +0,0% 
AUD/USD                   0,7645      -0,4%     0,7677     0,7626   -0,7% 
NZD/USD                   0,7153      -0,3%     0,7173     0,7140   -0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                32.945,66      -1,7%  33.531,25  31.258,25  +13,4% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  52,10      52,34      -0,5%      -0,24   +7,1% 
Brent/ICE                  55,37      55,53      -0,3%      -0,16   +7,1% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.845,86   1.842,90      +0,2%      +2,96   -2,7% 
Silber (Spot)              26,25      26,58      -1,2%      -0,32   -0,5% 
Platin (Spot)           1.074,75   1.072,25      +0,2%      +2,50   +0,4% 
Kupfer-Future               3,58       3,58      +0,0%      +0,00   +1,9% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/gos

(END) Dow Jones Newswires

January 29, 2021 01:17 ET (06:17 GMT)