NEW YORK (Dow Jones)--Nach der klaren Erholung zum Wochenschluss ist es am Montag an den US-Börsen erneut aufwärts gegangen. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,8 Prozent auf 33.630 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gewannen 1,2 bzw. 2,0 Prozent. Dabei wurden 2.252 (Freitag: 2.500) Kursgewinner gesehen, denen 850 (640) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 102 (112) Titel.

Angeführt wurde der Markt von den Technologiewerten, die im Schnitt 2,4 Prozent gewannen. Marktbeobachter vermuteten Gelegenheitskäufe hinter den kräftigen Kursgewinnen. Nachdem das Jahr 2022 für den Aktienmarkt allgemein und für die zinssensitiven Technologiewerte ganz besonders ein sehr schlechtes war, seien nicht wenige Anleger wohl der Ansicht, dass viele Aktien überverkauft seien, heißt es. Daneben habe die Hoffnung auf langsamere Zinserhöhungen der US-Notenbank die Kurse gestützt, nachdem sich die Inflation zuletzt abgeschwächt hat.

Allerdings begann nun die Schweigeperiode der US-Notenbankvertreter vor der nächsten Zinssitzung Anfang Februar, damit fehlte Anlegern ein wichtiger Impulsgeber. Denn gerade die Aussagen aus dem Kreise der Fed hatten zuletzt die Märkte bewegt. Dafür rückte die laufende Berichtsperiode wieder stärker ins Bewusstsein.

Als einziges Konjunkturdatum wurde am Montag der Index der Frühindikatoren veröffentlicht. Er fiel im Dezember stärker als von Ökonomen erwartet.

Unter den Einzelwerten am Aktienmarkt zogen Capital One Financial um 2,8 Prozent an. Der Finanzdienstleister hatte eine frühere Kreisemeldung bestätigt, dass er Arbeitsplätze in seiner Technologieabteilung streicht, womit sich die Entlassungswelle aus dem Technologiesektor auch auf die Informationstechnologieabteilungen von Unternehmen auszuweiten scheint.

Derweil kündigte auch der Musikstreaming-Anbieter Spotify (+2,1%) den Abbau von 6 Prozent der Arbeitsplätze an.


   Elliott treibt Salesforce-Kurs 

Der aktivistische Investor Elliott Management hat nach Angaben von informierten Personen eine milliardenschwere Investition in die Salesforce Inc getätigt und damit den Druck auf den Anbieter von Unternehmenssoftware erhöht. Zwar konnten keine Einzelheiten der Kampagne in Erfahrung gebracht werden, doch Elliott, einer der größten Aktivisten, strebt häufig eine Vertretung im Board an und drängt die Unternehmen zu operativen Verbesserungen und anderen Veränderungen. Anleger nahmen den Einstieg positiv auf, der Kurs legte 3,1 Prozent zu.

Die Titel des Ölfelddienstleisters Baker Hughes gaben um 1,5 Prozent nach. Die Gesellschaft verfehlte die Markterwartungen im Schlussquartal bei Umsatz und Gewinn. Die Auftragseingänge legten aber um 20 Prozent zu und erreichten Rekordniveau.

Die US-Notenbank untersucht offenbar das Verbrauchergeschäft der Goldman Sachs Group (+2,1%). Geprüft werden soll, ob die Bank angemessene Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat, als sie die Kreditvergabe ausweitete, berichteten Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind.

Wayfair sprangen um fast 27 Prozent. JP Morgan, Bank of America und Wedbush honorierten den Erfolg des im August lancierten Kostensenkungsprogramms und sprachen Kaufempfehlungen für die Aktie aus.


   Zinserhöhungen in den USA und Europa 

Am Rentenmarkt fielen die Kurse, die Renditen zogen mit der Erwartung weiter steigender Zinsen leicht an. Die Währungshüter der US-Notenbank bereiten sich darauf vor, die Zinserhöhungen zum zweiten Mal zu verlangsamen. Sie könnten bei der Sitzung vom 31. Januar bis 1. Februar darüber beraten, wie viel mehr Abschwächung bei der Arbeitsnachfrage, den Ausgaben und der Inflation sie sehen müssten, bevor sie im Frühjahr eine Pause bei den Zinserhöhungen einlegen. Selbst wenn sich das Tempo der Zinserhöhungen verlangsamen dürfte, stünden aber weiter welche an, hieß es - auch wenn ein langsameres Wachstum und eine nachlassende Inflation eigentlich positiv für die Rentennotierungen seien.

Der Dollarindex gewann mit der Erwartung weiter anziehender Zinsen 0,1 Prozent, der Euro gab frühere Aufschläge wieder ab. EZB-Ratsmitglied Klaas Knot hatte von zwei Zinsschritten über je 50 Basispunkte bei den kommenden Sitzungen der EZB gesprochen. Damit dürfte die EZB kurzfristig deutlicher erhöhen als die Fed, hier liegen die Spekulationen nur bei Zinsschritten von 25 Basispunkten. Diese Überlegungen hatten die Gemeinschaftswährung zunächst gestützt.

Die Ölpreise kamen von ihren Verlaufshochs deutlich zurück, wobei sich die europäische Sorte Brent besser hielt als WTI. Marktteilnehmer setzten zunächst darauf, dass in China nach den Neujahrsfeiertagen die Wirtschaft und damit die Nachfrage wieder deutlicher anspringen werden, nachdem die Staatsführung in der Coronapolitik eine 180-Gradwende hingelegt hat. Später gewannen jedoch Rezessionsängste die Oberhand. Steigende Dollar-Notierungen und Marktzinsen bremsten den Goldpreis.


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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.629,56        +0,8%        254,07          +1,5% 
S&P-500              4.019,81        +1,2%         47,20          +4,7% 
Nasdaq-Comp.        11.364,41        +2,0%        223,98          +8,6% 
Nasdaq-100          11.872,54        +2,2%        253,52          +8,5% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,22         +3,4          4,19          -19,7 
5 Jahre                  3,62         +6,2          3,56          -37,8 
7 Jahre                  3,57         +5,3          3,52          -40,0 
10 Jahre                 3,52         +4,4          3,48          -35,8 
30 Jahre                 3,69         +3,8          3,65          -28,0 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mo, 8:05 Uhr  Fr, 17:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0867           0%        1,0891         1,0839   +1,5% 
EUR/JPY                141,99        +0,8%        141,80         140,70   +1,2% 
EUR/CHF                1,0020        +0,3%        1,0009         0,9978   +1,2% 
EUR/GBP                0,8782        +0,3%        0,8780         0,8756   -0,8% 
USD/JPY                130,66        +0,8%        129,97         129,84   -0,4% 
GBP/USD                1,2373        -0,2%        1,2428         1,2378   +2,3% 
USD/CNH (Offshore)     6,7775        -0,1%        6,7742         6,7752   -2,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             22.990,92        +1,4%     22.736,67      21.182,38  +38,5% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               81,63        81,64         -0,0%          -0,01   +1,5% 
Brent/ICE               88,11        87,63         +0,5%          +0,48   +2,5% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               61,50        66,90         -8,1%          -5,40   -7,0% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.931,07     1.926,24         +0,3%          +4,84   +5,9% 
Silber (Spot)           23,45        23,94         -2,0%          -0,49   -2,2% 
Platin (Spot)        1.050,50     1.044,50         +0,6%          +6,00   -1,6% 
Kupfer-Future            4,26         4,25         +0,1%          +0,01  +11,7% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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January 23, 2023 16:10 ET (21:10 GMT)