FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer Abstufung durch Berenberg sind die Aktien von Carl Zeiss Meditec am Montag nur kurzzeitig stärker unter Druck geraten. Eine zuversichtliche Studie von Hauck Aufhäuser IB gab den Papieren des Medizintechnikers wieder etwas Rückenwind. Sie fielen bis zu 3,2 Prozent, dämmten die Verluste zuletzt aber auf marktkonforme 1,9 Prozent bei 139,35 Euro ein. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor 1,8 Prozent. Seit Jahresbeginn haben die Carl-Zeiss-Aktien noch immer rund 18 Prozent an Wert gewonnen und notieren auf dem höchsten Niveau seit August.

Berenberg-Analystin Beatrice Allen rechnet auf dem aktuellen Kursniveau mit einer "Verschnaufpause" für die Anteilsscheine und strich daher ihre Kaufempfehlung. Allen rechnet für das laufende Jahr mit Margendruck und senkte deshalb ihre kurzfristigen Erwartungen für die Profitabilität. Die anhaltend hohe Inflation werde wohl nur teilweise durch Preiserhöhungen ausgeglichen. Die Expertin bleibt aber "höchst überzeugt" von der Langfriststory bei Carl Zeiss.

Alexander Galitsa von Hauck Aufhäuser hält derweil an seiner "Buy"-Einstufung für das MDax-Unternehmen fest und sieht mit einem Kursziel von 195 Euro fast 40 Prozent weiteres Aufwärtspotenzial. Eine Investorenveranstaltung mit dem Finanzvorstand von Carl Zeiss habe seine positive Einschätzung voll und ganz bestätigt. Das Unternehmen sei bestens positioniert, um aus dem strukturell wachsenden Markt für Augenheilkunde Kapital zu schlagen. Galitsa erwartet mittelfristig Marktanteilsgewinne in den USA und baldige Nachholeffekte in China.

Dort hatten zuletzt Corona-Lockdowns das Geschäft von Carl Zeiss belastet. Auch ein schwächerer Produktmix sowie steigende Kosten dürften zu Beginn des neuen Geschäftsjahres belastet haben, wie der Medizintechnikkonzern bereits Anfang Dezember mitteilte. Im laufenden Quartal werde die operative Marge deutlich hinter dem Vorjahreswert zurückbleiben, hieß es damals. Am kommenden Freitag wird Carl Zeiss dann Zahlen zum ersten Geschäftsquartal vorlegen./niw/ag/stk