JENA (dpa-AFX) - Der Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec rechnet angesichts der Corona-Pandemie mit einem holprigen Start in das neue Geschäftsjahr 2020/21. Grundsätzlich werde eine Erholung der Märkte und damit auch eine Rückkehr von Umsatz und Gewinnwachstum erwartet, doch könnten aufgrund des aktuellen Covid-19-Infektionsgeschehens in Europa und Nordamerika erneute Belastungen nicht ausgeschlossen werden, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Jena im Zuge der Vorlage von Eckdaten mit.

Daher dürften die ersten Monate des neuen Geschäftsjahres bei Umsatz und operativem Gewinn (Ebit) hinter den Vorjahreswerten zurückbleiben. Der Ausblick erwischte die zuletzt sehr optimistischen Aktionäre des Unternehmens auf dem falschen Fuß. Die Papiere fielen um bis zu 6,6 Prozent auf 105,20 Euro. Erst Mitte Oktober hatten sie ein Rekordhoch von 123,90 Euro erreicht. Die Einbußen seither: 15 Prozent. Auch für 2020 steht nun wieder ein Minus auf dem Kurszettel.

Bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr belastete die Corona-Krise. Vor allem das Geschäft mit der Augenheilkunde hatte im Verlauf gelitten, da Ärzte wegen des Shutdowns in vielen Ländern planbare Operationen verschoben hatten und viele Menschen den Gang zum Arzt eher scheuten. Betroffen war vor allem der Absatz von Verbrauchsmaterialien.

Der Umsatz fiel in den zwölf Monaten bis September im Jahresvergleich um 8,5 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro. Damit erreicht das Unternehmen die eigene Prognose vom Juli, blieb aber ein wenig hinter der durchschnittlichen Schätzung der Analysten zurück.

Vor Zinsen und Steuern (Ebit) blieben vom Umsatz 13,3 Prozent hängen, nach etwas mehr als 18 Prozent ein Jahr zuvor. Absolut betrachtet sackte der operative Gewinn des MDax-Konzerns damit um ein Drittel auf 177,6 Millionen Euro ab. Damit fiel das Ebit nicht ganz so stark wie von Analysten im Mittel befürchtet. Die vollständigen Jahreszahlen will Carl Zeiss Meditec am 11. Dezember bekanntgeben./mis/zb/jha/