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Original-Research: CENIT AG - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu CENIT AG

Unternehmen: CENIT AG
ISIN: DE0005407100

Anlass der Studie: Research Comment
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 18,80 Euro
Kursziel auf Sicht von: 31.12.2022
Letzte Ratingänderung: 
Analyst: Cosmin Filker, Marcel Goldmann

1.HJ 2021: Positiver Trend im 'Corona'-Halbjahr sichtbar; Prognosen
bestätigt, Kurszielsteigerung durch Roll-Over-Effekt
 
Die Covid-19-bedingten Belastungen hatten sich auf den gesamten Zeitraum
des ersten Halbjahres 2021 ausgewirkt, wohingegen die Vorjahresperiode ab
März von der Pandemie betroffen war. Vor diesem Hintergrund ist die
konstante Umsatzentwicklung der Gesellschaft als positiv einzustufen.
Insgesamt reduzierten sich die Umsatzerlöse in den ersten sechs Monaten
2021 leicht um -1,0 % auf 73,93 Mio. EUR (VJ: 74,69 Mio. EUR). In der
quartalsweisen Betrachtung wird dabei eine aufwärtsgerichtete Tendenz
sichtbar. Nachdem im ersten Quartal 2021 Umsätze in Höhe von 36,22 Mio. EUR
(-7,7 % ggü. VJ) erreicht wurden, lagen diese im zweiten Quartal bei 37,71
Mio. EUR (+6,3 % ggü. VJ).
 
Bei den Beratungs-/Service-Umsätzen liegt, im Gegensatz zu den beiden
anderen Produktgruppen, noch keine positive Tendenz vor. In dem
Umsatzrückgang in Höhe von -8,2 % machen sich weiterhin die Budgetkürzungen
und Projektverschiebungen der Kunden bemerkbar. Demgegenüber stehen bei den
Fremdsoftware-Umsätzen ein leichter Anstieg in Höhe von 1,8 % sowie eine
dynamischere Entwicklung der Eigensoftware-Umsätze, die um 4,7 % über den
Vorjahreswert lagen. Die Eigensoftware-Umsätze lagen sogar wieder auf dem
Vor-Corona-Niveau. Im Rahmen des Halbjahresberichtes 2021 hat die CENIT AG
erstmals eine konkrete Aufgliederung innerhalb dieser drei Erlösarten
dargestellt.  Besonders interessant ist hier der Umstand, wonach der
wiederkehrende Umsatzanteil im Bereich der Fremdsoftware 84,3 % und im
Bereich der CENIT-Eigensoftware 69,1 % beträgt. Konzernweit macht der
Anteil der wiederkehrenden Erträge 61,3 % und bietet damit eine sehr
stabile Basis, auch vor dem Hintergrund des nach wie vor ungewissen
Pandemieverlaufs.
 
Die Steigerung der Software-Umsätze, hier insbesondere der margenstärkeren
Eigensoftware-Umsätze hat, trotz der insgesamt konstanten
Umsatzentwicklung, einen Anstieg des EBIT auf 0,94 Mio. EUR (VJ: 0,78 Mio.
EUR) ermöglicht. Hier finden sich auch teilweise die vom CENIT-Management
ergriffen Maßnahmen zum Kostenmanagement wieder.
 
Zudem ist die erneut sehr positive Cashflow-Entwicklung hervorzuheben. Aus
dem operativen Geschäft heraus hat die CENIT AG einen hohen
Liquiditätszufluss in Höhe von 9,71 Mio. EUR (VJ: 9,41 Mio. EUR) generiert.
Auch bereinigt um Working Capital-Effekte hätte die Gesellschaft mit 1,58
Mio. EUR (VJ: 3,63 Mio. EUR) einen deutlich positiven operativen Cashflow
aufgezeigt. Trotz der Wiederaufnahme der Dividenden-Ausschüttung in Höhe
von 3,93 Mio. EUR erhöhten sich die liquiden Mittel auf 29,52 Mio. EUR
(31.12.2020: 26,05 Mio. EUR) und machen insgesamt 34,2 % (31.12.2020: 31,2
%) der Bilanzsumme aus.
 
Mit Veröffentlichung des Q1-Berichtes hat das CENIT-Management die Guidance
bestätigt. Weiterhin rechnet der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr
2021 mit Umsatzerlösen in Höhe von 152 Mio. EUR und einem Konzern-EBIT in
Höhe von 4,9 Mio. EUR. Ausgehend von den erreichten Werten des ersten
Halbjahres, stufen wir diese Prognose als gut erreichbar ein. Dazu müssten
im ohnehin traditionell stärkeren zweiten Halbjahr, welches dieses Jahr
zudem von der Minderung der pandemiebedingten Effekte profitieren sollte,
lediglich Umsatzerlöse in Höhe von rund 78 Mio. EUR (1.HJ 2021: 73,93 Mio.
EUR) erreicht werden.
 
Auch von der Kundenseite her liegen positive Impulse vor. Die für die CENIT
AG wichtigen Branchen Luftfahrt, Automobil- sowie die Produktionsindustrie
waren zwar besonders stark von der Pandemie betroffen, derzeit stehen die
Zeichen jedoch auf Erholung. Der VDMA berichtet etwa von einer deutlichen
Verbesserung der Auftragslage, wodurch der Rückgang des Corona-Jahres in
2021 zum Teil aufgeholt werden könnte. Auch der Automobilbau-Verband VDA
prognostiziert für das laufende Jahr ein Zuwachs bei den Verkaufszahlen von
etwa 3 %. Hier wären eigentlich höhere Absätze möglich, der globale
Chipmangel bremst jedoch die diesjährige Erholung. Schließlich sieht
Airbus, ein wichtiger CENIT-Kunde und von uns stellvertretend für die
Luftfahrtbranche ausgewählt, ebenfalls deutliche Erholungstendenzen.
Angesichts steigender Flugreisen wurde die Prognose für 2021 auf 600
Auslieferungen (bisher: 566 Auslieferungen) angehoben.
 
Aufgrund der insgesamt positiven Marktsignale sowie der guten Entwicklung
des ersten Halbjahres 2021 behalten wir unsere bisherigen Prognosen (siehe
Researchstudie vom 17.05.2021) bei. Unsere Umsatz- und Ergebnisprognose für
das laufende Geschäftsjahr liegt zwar etwas oberhalb der Unternehmens-
Guidance, wir sind nach wie vor zuversichtlich, dass diese gut zu erreichen
ist. Aufgrund der erwarteten spürbar höheren Umsatzerlöse in den kommenden
Geschäftsjahren sollte die CENIT AG sukzessive die Rentabilität verbessern.
Ein zunehmender Anteil der Eigensoftware-Umsätze sollte hierfür ein
wichtiger Faktor sein.
 
Wir behalten unser DCF-Bewertungsmodell unverändert bei, verschieben jedoch
die Kurszielbasis auf den 31.12.2022 (bisher: 31.12.2021). Aus diesem Roll-
Over-Effekt ergibt sich eine Kurszielsteigerung auf 18,80 EUR (bisher:
17,80 EUR). Wir vergeben weiterhin das Rating KAUFEN.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/22748.pdf

Kontakt für Rückfragen
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben
analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,6a,7,11);
Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter: 
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung.htm
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Datum (Zeitpunkt) Fertigstellung: 06.08.21 (07:36 Uhr)
Datum (Zeitpunkt) erste Weitergabe: 06.08.21 (09:00 Uhr)

-------------------übermittelt durch die EQS Group AG.-------------------


Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw. 
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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