Die Wettbewerbshüter auf der Insel gaben am Mittwoch grünes Licht für das Joint Venture, mit dem die Unternehmen ihre Kräfte im hart umkämpften Stromvertrieb bündeln wollen. Die Wettbewerbsbehörde CMA erklärte, sie erwarte keine negativen Folgen für den Wettbewerb. Das Joint Venture kommt zusammen auf 11,5 Millionen Kunden und ist damit auf der Insel die Nummer Zwei hinter der Centrica-Tochter British Gas, die mehr als 14 Millionen Kunden versorgt.

Innogy begrüßte die Entscheidung. "Die heutige finale Genehmigung durch die britische Wettbewerbsbehörde ist ein weiterer wichtiger Meilenstein beim Aufbau der neuen Gesellschaft, die das Beste aus beiden Unternehmen zusammenführt, um den sich verändernden Kundenerwartungen gerecht zu werden", sagte Vertriebsvorstand Martin Herrmann.

Innogy hatte angekündigt, dass das neue Unternehmen im Premium-Segment der London Stock Exchange gelistet werden soll. Innogy werde eine Minderheitsbeteiligung von 34,4 Prozent an der neuen Gesellschaft halten. SSE beabsichtige, den Anteil von 65,6 Prozent bei Vollzug der Transaktion im Wege der Abspaltung an die eigenen Aktionäre weiter zu geben. Die Pläne für das Joint Venture hatte noch der frühere Innogy-Chef Peter Terium auf den Weg gebracht. Er hatte lange Zeit versucht, das Ruder bei der britischen Tochter Npower herumzureißen, die über Jahre Verluste schrieb und der neben Abrechnungsproblemen ein Kundenschwund zu schaffen machte. Auf dem britischen Markt mischt auch der Konkurrent E.ON mit, der bis Ende kommenden Jahres das Vertriebs- und Netzgeschäft von Innogy übernehmen will.