LONDON (dpa-AFX) - Wegen aufgeschobener Einnahmen aus einer Kooperation in China sind die Aktien des britischen Wasserstoff-Spezialisten Ceres Power am Donnerstag abgestürzt. Die Aktie verlor im Handel an der Londoner Börse am Mittag fast 14 Prozent und setzte damit ihren Abwärtstrend fort. Im laufenden Jahr rutschte sie bereits um gut 58 Prozent ab.

Bei der Zahlenvorlage am Morgen offenbarte der Vorstand, dass eine wichtige Kooperation mit dem Technologiekonzern Bosch und dem Autozulieferer Weichai in China erst verspätet starten könne. Dadurch verschöben sich geplante Umsätze in das kommende Jahr. Als Grund nannte das Unternehmen ausbleibende Genehmigungen von chinesischen und europäischen Behörden.

Die Analysten der Berenberg Bank ließen ihre Empfehlung dennoch auf "Buy". Die Kooperation verschiebe sich zwar wahrscheinlich in das kommende Jahr, wichtiger als der Zeitpunkt der Unterzeichnung sei für Ceres aber, dass die Kooperation funktioniere, schrieb Analyst James Carmichael. Finanziell sei das Unternehmen weiterhin gut aufgestellt. "Wir sind wegen dieser Verschiebung in den kurzfristigen Umsatzprognosen nicht allzu sehr beunruhigt", erklärte der Analyst.

Analyst Erwan Kerouredan von RBC sah die Nachricht kritisch und verwies auf die nun später erwarteten Lizenzeinnahmen. Er rechne damit, dass fürs zweite Halbjahr 2022 erwartete Umsätze in Höhe von 15 Millionen Pfund ins erste Halbjahr 2023 rutschen dürften. Der Effekt auf die Ergebnisse im laufenden Jahr sei bedeutend./vrb/jcf/men/stk