Ziel sei es, in den nächsten drei Jahren bis zu 1,2 Milliarden Euro einzusparen, kündigte der neue Konzern-Chef Nick Read am Dienstag an. Dafür will der weltweit zweitgrößte Mobilfunker nach China Mobile unter anderem die von ihm kontrollierten 58.000 Funkmasten in Europa in einer Sparte bündeln. Letztlich gehe es darum, dass die Infrastruktur höhere Gewinne abwerfe, sagte Read, der den langjährigen Vorsitzenden Vittorio Colao im Oktober an der Spitze abgelöst hat. Read will auch die Dividende einfrieren, bis der Telekomkonzern seinen Schuldenberg abgetragen hat. Unter dem Strich stand von April bis September ein Verlust von 7,8 Milliarden Euro. Dieser rührte aus Kosten im Zusammenhang mit der Fusion der Indien-Tochter mit dem Rivalen Idea Cellular, höheren Finanzierungskosten und der Ausbuchung von latenten Steueransprüchen in Spanien.

An der Börse kamen die Pläne von Read gut an. Die Aktie kletterte zum Handelsstart in London um sieben Prozent. Seit Jahresbeginn hat das Papier gut 39 Prozent an Wert verloren. Anleger verunsicherte unter anderem die Bekanntgabe der Briten, in Deutschland und weiteren Ländern die Kabelaktivitäten von Liberty Global kaufen zu wollen. Viele erachten die angebotenen 21,8 Milliarden Dollar als zu teuer.

Wegen der anhaltend guten Geschäfte mit Mobilfunkdaten präzisierten die Briten ihre Ziele für das Geschäftsjahr 2018/19. Es wird mit einem Plus beim bereinigten Betriebsgewinn (Ebitda) von drei Prozent gerechnet. Bisher waren zwischen ein und fünf Prozent in Aussicht gestellt worden. Von April bis September stieg das Betriebsergebnis um knapp drei Prozent auf 7,08 Milliarden und der vergleichbare Umsatz legte um 0,8 Prozent auf 19,7 Milliarden Euro zu.

In Deutschland erhöhte sich der Service-Umsatz des Konkurrenten der Deutschen Telekom dank neuer Mobilfunk- und Festnetzkunden bereinigt um zwei Prozent auf 5,16 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn (Ebitda) stieg um 7,3 Prozent auf 2,08 Milliarden Euro.