NEW YORK (Dow Jones)--Mit kleinen Kursgewinnen dürften die US-Börsen in den Donnerstagshandel starten. Das am Mittwoch veröffentlichte Protokoll der US-Notenbanksitzung vom Juli hatte keine neuen Erkenntnisse gebracht: Die Notenbanker waren sich demnach einig, dass die Zinsen weiter erhöht werden müssten, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen, deuteten aber auch an, dass sie das Tempo ihrer Zinserhöhungen verringern würden, wenn schwache Konjunkturdaten dies erforderlich machten.

Die am Donnerstag veröffentlichten Daten zeichnen indes ein recht positives Bild: Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ging in der vergangenen Woche stärker zurück als erwartet. Der Philadelphia-Fed-Index erholte sich im August überraschend deutlich und kehrte in positives Terrain zurück.

Etwas später folgen die Verkäufe bestehender Häuser und der Index der Frühindikatoren, jeweils aus dem Juli. Daneben stehen Auftritte einiger Fed-Vertreter auf der Agenda.


   Urteil zu Opioid-Krise belastet Apothekenbetreiber 

Unter den Einzelwerten zeigen sich Cisco vorbörslich 4,9 Prozent fester. Geschäftszahlen und Ausblick des Netzwerkausrüsters haben positiv überrascht.

Die Aktien der Apothekenketten Walgreens Boots Alliance (-0,5%) und CVS Health Corp (-0,1%) werden von einem Gerichtsurteil belastet, demzufolge sie wegen ihrer Mitverantwortung für die Opioid-Krise 650 Millionen Dollar an zwei Landkreise zahlen sollen. Die Aktien der ebenfalls verurteilten Walmart geben um 0,2 Prozent nach; der Einzelhandelsriese, der ebenfalls Apotheken betreibt, hat Berufung gegen das Urteil angekündigt.

Kohl's brechen um über 8 Prozent ein, nachdem der Einzelhändler seine Jahresprognose gesenkt hat.

Der Kurs der als "Meme"-Aktie in den vergangenen Wochen kräftig nach oben gekauften Bed Bath & Beyond sackt um über 13 Prozent ab. Gamestop-Chairman Ryan Cohen hat in einer Mitteilung an die Börsenaufsicht die Absicht zum Verkauf einer Beteiligung an Bed Bath & Beyond bekundet, die im Besitz seines Unternehmens RC Ventures ist.

Nach der Veröffentlichung des Protokolls der Juli-Notenbanksitzung am Vorabend zeigt sich der Dollar insgesamt weiter wenig bewegt. Der Euro geht mit 1,0170 Dollar um, nachdem er direkt nach der Veröffentlichung im Hoch auf gut 1,0200 gestiegen war. Das Protokoll werde weitgehend als taubenhaft interpretiert, weil der Fed-Offenmarktausschuss (FOMC) in Aussicht stelle, bei einem moderat restriktiven Zinsniveau eine Pause einzulegen, um die Wirkung der bis dahin aufgelaufenen Zinsschritte beobachten zu können, bemerkt Commerzbank-Devisenexperte Ulrich Leuchtmann. Explizit sei dies gleichwohl noch nicht gesagt worden.

Am Anleihemarkt kommen die zuletzt gestiegenen Renditen wieder etwas zurück.

Die Ölpreise werden gestützt von dem schon am Mittwoch vermeldeten Rückgang der US-Ölvorräte. Auch die Angst vor einer konjunkturbedingt schwächeren Nachfrage lässt nach, wie Helge Andre Martinsen, Senior Oil Analyst bei DNB Markets, anmerkt. Die "implizite" Ölnachfrage in den USA sei kräftig gestiegen und bewege sich nunmehr auf dem höchsten Niveau seit Februar, so der Analyst.


=== 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite    Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,23        -4,6          3,27          249,9 
5 Jahre                  3,02        -2,7          3,05          175,9 
7 Jahre                  2,96        -2,8          2,99          151,7 
10 Jahre                 2,87        -2,9          2,90          135,9 
30 Jahre                 3,13        -2,6          3,15          122,7 
 
DEVISEN               zuletzt       +/- %  Do, 8:08 Uhr  Mi, 17:20 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,0173       -0,0%        1,0162         1,0170   -10,5% 
EUR/JPY                137,33       -0,1%        137,50         137,69    +4,9% 
EUR/CHF                0,9680       -0,1%        0,9685         1,0489    -6,7% 
EUR/GBP                0,8441       -0,0%        0,8453         0,8443    +0,5% 
USD/JPY                134,98       -0,1%        135,33         135,40   +17,3% 
GBP/USD                1,2052       +0,0%        1,2023         1,2044   -10,9% 
USD/CNH (Offshore)     6,7924       -0,0%        6,8096         6,7953    +6,9% 
Bitcoin 
BTC/USD             23.492,23       +0,7%     23.440,22      23.431,42   -49,2% 
 
ROHOEL                zuletzt   VT-Settl.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               89,74       88,11         +1,9%           1,63   +25,4% 
Brent/ICE               95,08       93,65         +1,5%           1,43   +27,7% 
GAS                            VT-Schluss                      +/- EUR 
Dutch TTF              231,63      227,00         +2,6%           5,79  +274,7% 
 
METALLE               zuletzt      Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.769,17    1.761,70         +0,4%          +7,47    -3,3% 
Silber (Spot)           19,89       19,88         +0,0%          +0,01   -14,7% 
Platin (Spot)          929,18      928,03         +0,1%          +1,15    -4,3% 
Kupfer-Future            3,64        3,58         +1,5%          +0,06   -17,9% 
 
YTD zu Vortagsschluss 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/

(END) Dow Jones Newswires

August 18, 2022 08:41 ET (12:41 GMT)