NEW YORK (Dow Jones)--Der lustlose Handel an der Wall Street geht am Dienstag in eine neue Runde. Zwar haben S&P-500 und Nasdaq anfangs neue Rekordstände markiert, doch beginnen die Kursaufschläge im Verlauf zu bröckeln. Das überraschend gut ausgefallene Verbrauchervertrauen verpufft. Gegen Mittag (Ortszeit New York) steigt der Dow-Jones-Index um 0,2 Prozent auf 34.355 Punkte. Der S&P-500 liegt noch 0,1 Prozent im Plus. Der Nasdaq-Composite tendiert kaum verändert.

Trotz der aktuellen Konsolidierungsphase glauben viele Marktteilnehmer an weiter steigende Kurse. Denn die nach wie vor niedrigen Realzinsen und die unterstützende Geldpolitik sprächen unverändert für Anlagen in Aktien, heißt es. "Aktien dürften weiterlaufen, aber es kommt eine Art von Sommerlethargie auf und es dürfte einen gewissen Zickzackkurs geben", sagt Chefinvestmentstratege Daniel Egger von St Gotthard Fund Management. Sorge bereite allerdings die Ausbreitung der Delta-Variante in der Corona-Pandemie, zumal die Impfkampagnen in vielen Teilen der Welt kaum vorankämen, heißt es im Handel. Eine Umfrage der Citigroup unter Kunden zeigt aber, dass Investoren Inflation und eine Änderung der US-Geldpolitik derzeit am meisten fürchten.


   Dollar steigt - Anleger gehen auf Nummer sicher 

Am Devisenmarkt steigt der Dollarindex um 0,1 Prozent. Die globale Ausbreitung der Delta-Variante in der Corona-Pandemie lässt Anleger vermeintlich sichere Häfen ansteuern, zu denen am Devisenmarkt auch der Greenback zählt. Händler verweisen auf neue Lockdowns in Europa und in der Region Asien-Pazifik.

Der sichere "Goldhafen" ist angesichts des festen Dollar und steigender Marktzinsen nicht gefragt. Analysten verweisen auf den Umstand, dass eine wichtige Unterstützung nicht gehalten habe - dieser Bruch habe Anschlussverkäufe initiiert. Am Rentenmarkt fallen die Notierungen, die Renditen ziehen leicht an - für die zehnjährige Fälligkeit bei US-Staatsanleihen um knapp einen Basispunkt auf 1,49 Prozent. Die Rentenanalysten von RBC rechnen innerhalb der nächsten zwölf Monate mit anziehenden Renditen. Die Dynamik von Anfang 2021 dürfte aber nicht erreicht werden, heißt es mit Blick auf die nahende Zinswende in den USA.

Nach dem höchsten Tagesabschlag seit einem Monat am Vortag steigen die Erdölpreise schon wieder. Die Ausbreitung der Delta-Mutation bremse zwar die Nachfragefantasie etwas, heißt es mit Blick auf neue Lockdowns. Die Gruppe Opec+ dürfte in der laufenden Woche Förderausweitungen beschließen, damit aber die steigende Nachfrage kaum abdecken, heißt es.


   Bankenwerte im Blick 

Die Ankündigung mehrerer großer US-Banken, nach dem bestandenen Stresstest das grüne Licht des Regulierers zur Ausschüttung von Dividenden zu nutzen, bewegt deren Kurse. Am Markt war dieser Schritt angesichts der vielfach starken Ergebnisse der Banken zwar erwartet worden, allerdings erhöhten fünf der sechs größten US-Geldhäuser die Ausschüttungen. Lediglich die Citigroup will ihre Dividende nicht erhöhen und kündigte auch keinen neuen Aktienrückkauf an. Der Kurs sinkt um 1,2 Prozent - Bank of America verlieren 0,6 Prozent. Größter Gewinner sind Morgan Stanley (+3,9%) und auch Goldman Sachs (+1,9%). Morgan Stanley verdoppelt die Dividende und will Aktien für bis zu 12 Milliarden Dollar zurückkaufen. JP Morgan ziehen um 0,7 Prozent an.

Die Ankündigung einer Sonderdividende treibt den Kurs des Baustoff- und Holzexperten Boise Cascad um 3,6 Prozent nach oben. Herman Miller sacken um 7,3 Prozent ab. Der Möbelhersteller hat zwar unerwartet gute Quartalsergebnisse präsentiert, enttäuscht aber mit dem Ausblick. Noch härter trifft es Celcuity mit einem Absturz um 19 Prozent. Das Biotechnologie-Unternehmen kündigte eine Kapitalerhöhung an.


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INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                34.354,71      +0,2%       71,44     +12,3% 
S&P-500              4.295,22      +0,1%        4,61     +14,4% 
Nasdaq-Comp.        14.504,86      +0,0%        4,35     +12,5% 
Nasdaq-100          14.534,61      +0,1%        9,64     +12,8% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         0,26       1,2        0,25       14,1 
5 Jahre         0,90      -0,3        0,90       53,5 
7 Jahre         1,25       0,1        1,25       60,2 
10 Jahre        1,49       0,9        1,48       56,9 
30 Jahre        2,10       0,2        2,10       45,3 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %     Di,8:37  Mo, 18:36   % YTD 
EUR/USD                1,1907      -0,2%      1,1918     1,1924   -2,5% 
EUR/JPY                131,59      -0,3%      131,83     131,84   +4,4% 
EUR/CHF                1,0958      -0,1%      1,0960     1,0962   +1,4% 
EUR/GBP                0,8597      +0,1%      0,8593     0,8589   -3,7% 
USD/JPY                110,52      -0,1%      110,61     110,56   +7,0% 
GBP/USD                1,3850      -0,2%      1,3872     1,3885   +1,3% 
USD/CNH (Offshore)     6,4639      +0,1%      6,4609     6,4590   -0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD             36.165,01      +4,3%   35.008,26  34.611,26  +24,5% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               73,32      72,91       +0,6%       0,41  +51,6% 
Brent/ICE               75,06      74,68       +0,5%       0,38  +46,4% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.762,56   1.778,48       -0,9%     -15,92   -7,1% 
Silber (Spot)           25,80      26,13       -1,3%      -0,33   -2,3% 
Platin (Spot)        1.076,00   1.094,65       -1,7%     -18,65   +0,5% 
Kupfer-Future            4,27       4,28       -0,1%      -0,01  +21,2% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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June 29, 2021 12:21 ET (16:21 GMT)