--Citigroup-Gewinn sinkt um ein Viertel, höhere Ausgaben

--JP Morgan verdient 14 Prozent weniger

--Gewinnerwartungen jeweils übertroffen

--Schwächere Handelseinnahmen, besseres Investmentbanking

(Durchgehend neu)

Von David Benoit

NEW YORK (Dow Jones)--Hohe Kosten für den Konzernumbau und ein schwächeres Handelsergebnis haben der Citigroup im vierten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang beschert. Er fiel dank einer geringeren Risikovorsorge allerdings nicht so stark aus wie befürchtet. Auch JP Morgan musste sich mit weniger Gewinn zufriedengeben.

Bei der Citigroup sackte der Gewinn vor allem wegen höherer Kosten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 26 Prozent auf 3,17 Milliarden US-Dollar ab. Das Ergebnis je Aktie betrug 1,46 Dollar. Analysten hatten im Factset-Konsens 1,43 Dollar prognostiziert. Im Gesamtjahr konnte die Bank ihren Gewinn allerdings auf knapp 22 Milliarden Dollar verdoppeln. Die Erträge legten im Quartal um 1 Prozent auf 17 Milliarden Dollar zu. Hier hatten die Beobachter im Konsens mit 16,85 Milliarden gerechnet.

Unter der Führung von CEO Jane Fraser trennt sich die Bank von internationalen Retail-Geschäften, um die Struktur zu vereinfachen und die Profitabilität zu steigern. Die Bank zieht sich aus dem Geschäft mit Endkunden in 14 Ländern zurück, darunter aus Mexiko, einem der größten ausländischen Märkte der Citigroup.


   Handelsgeschäfte dämpfen 

Der Umbau, insbesondere der Plan zum Ausstieg aus Südkorea, sorgte für einen Anstieg der Aufwendungen im vierten Quartal um 18 Prozent auf 13,5 Milliarden US-Dollar. Das drückte den Gewinn. Dämpfend wirkte sich zudem der geringere Ertrag aus dem Handelsgeschäft aus. Die hohe Marktvolatilität hatte während der Pandemie die Handelseinnahmen der Banken befeuert und damit auch ihre Gewinne. Nach und nach normalisieren sich die Märkte jedoch.

Die Handelseinnahmen der Citigroup sanken im Quartal um 17 Prozent. Im Investmentbanking sah es dank der hohen Aktivität im Bereich Fusionen und Übernahmen sowie Börsengängen deutlich besser aus. Die Provisionseinnahmen kletterten um 43 Prozent.

Ein ähnliches Muster zeigte sich bei JP Morgan. Der Branchenführer fuhr in den drei Monaten bis Ende Dezember einen Nettogewinn von 10,4 Milliarden US-Dollar ein, 14 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Aktie betrug 3,33 Dollar. Analysten hatten mit 3,01 Dollar gerechnet.

Im Gesamtjahr schaffte die Bank einen Rekordgewinn von 48,3 Milliarden Dollar. Das bisherige Hoch hatte 2019 - vor Beginn der Pandemie - bei 36,4 Milliarden Dollar gelegen.

Die Einnahmen blieben mit 29,3 Milliarden Dollar auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Analysten hatten mit 29,8 Milliarden Dollar etwas mehr prognostiziert.


   Zuversicht bei JP-Morgan-CEO Dimon 

Die Corporate- und Investmentbank steigerte die Erträge um 2 Prozent auf 11,5 Milliarden Dollar. Das Investmentbanking-Geschäft wuchs um 28 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar. Im Handel mit Anleihen sanken die Erträge dagegen um 16 Prozent, im Aktienhandel um 2 Prozent.

Mit Blick auf das laufende Jahr zeigte sich CEO Jamie Dimon optimistisch. Die Stimmung bei den Unternehmen sei gut, und die Verbraucher profitierten vom Wachstum auf dem Arbeitsmarkt und höheren Löhnen.

Insbesondere im Kreditgeschäft dürfte die US-Institute von der Ankündigung der US-Notenbank Fed profitieren, die Zinsen anzuheben. Bei der Citigroup legte die Nettozinsmarge im vierten Quartal leicht zu - ein Trend, der sich fortsetzen dürfte.

In der kommenden Woche stehen die Quartalsberichte von Morgan Stanley, Bank of America und Goldman Sachs auf der Agenda. Hierzulande wird die Deutsche Bank übernächste Woche über den Verlauf des vierten Quartals bzw. des Jahres 2021 berichten.

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January 14, 2022 09:50 ET (14:50 GMT)