Paris (Reuters) - Der französische Telekomkonzern Orange packt seine Funkmasten in Spanien und dem Heimatland in eine neue Firma.

Diese werde zunächst 25.500 Standorte umfassen, gab Orange am Donnerstag bekannt. Im vergangenen Jahr sei mit den Funkmasten ein Betriebsgewinn von 300 Millionen Euro erzielt worden. Die Frage ist, was Orange mit der neu gegründeten Gruppe mit dem Namen Totem in der Zukunft macht. "Alle Optionen sind auf dem Tisch", sagte Finanzchef Roman Fernandez auf die Frage, ob ein Börsengang oder ein Verkauf angestrebt würden. Aktuell gebe es keine Gespräche mit der Deutschen Telekom oder Vodafone hinsichtlich einer Infrastrukturpartnerschaft, sagte Firmenchef Stephane Richard. Er denke aber, dass es derzeit leichter sei, Funkmasten auf europäischer Ebene zusammenzuführen als grenzübergreifende Fusionen zu stemmen.

Wegen der beschleunigten Digitalisierung sowie dem teuren 5G-Netzaufbau haben Funkmasten Konjunktur, was jüngst zu zahlreichen Deals führte. Cellnex gab zehn Milliarden Euro für fast 25.000 Masten in ganz Europa von CK Hutchison aus und die Telefonica-Tochter Telxius veräußerte ihre Mobilfunkstandorte komplett an American Tower für 7,7 Milliarden Euro. Und die Vodafone-Tochter Vantage Towers zieht es an die Frankfurter Börse. Zugleich hat Vantage angekündigt, die Augen nach Zukäufen offen zu halten, um das Geschäft breiter aufzustellen.

Im vierten Quartal belastete ein Umsatzrückgang in Spanien Orange. Das Betriebsergebnis (Ebitdaal) sank um 2,3 Prozent auf 3,18 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Die Aktie fiel in Paris fast zehn Prozent.