Zürich (Reuters) - Der Schweizer Spezialchemiekonzern Clariant könnte nach den Worten von Finanzchef Stephan Lynen den Verkauf seines Pigmente-Geschäfts bis zum Ende des kommenden Jahres über die Bühne bringen.

"Potenziell könnten wir in der ersten Jahreshälfte, eher gegen Ende des Halbjahres, einen Deal unterschreiben", sagte er am Donnerstag. Die Genehmigung durch die Behörden könnte sich dann bis zum Ende des zweiten Halbjahres hinziehen. Clariant hoffe zudem, bis Anfang 2021 einen neuen Konzernchef zu finden, der Interimschef Hariolf Kottmann ablösen soll.

Clariant hatte den Verkaufsprozess für das Geschäft mit Pigmenten jüngst reaktiviert. Bevor die Verkaufsbemühungen im Frühjahr im Sog der Coronavirus-Pandemie auf Eis gelegt wurden, hatten Experten den Wert der Einheit, die Farbstoffe unter anderem für die die Automobil- und Bauindustrie herstellt, auf 800 bis 900 Millionen Franken (748 bis 841 Millionen Euro) veranschlagt.

Im dritten Quartal beeinträchtigen Clariant zufolge die Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 das Geschäft in verschiedenen Schlüsselmärkten. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 893 Millionen Franken und der um Sonderfaktoren bereinigte operative Gewinn (Ebitda) um 19 Prozent auf 137 Millionen. Im vierten Quartal rechnet das Unternehmen erneut mit Auswirkungen der Viruskrise bei einer geringfügigen Verbesserung gegenüber dem dritten Quartal. Mittelfristig peilt Clariant ein Wachstum über dem Markt, eine höhere Rentabilität und eine stärkere Cash-Generierung an.