FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktie des Zahlungsabwicklers Wirecard steuert nach einer Kursziel-Erhöhung der US-Investmentbank Goldman Sachs auf ein weiteres Rekordhoch zu. Das Papier des TecDax-Schwergewichts kletterte am Freitag vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate zuletzt um 1,2 Prozent auf 122,95 Euro. Sollte die Aktie im Xetra-Handel das Niveau halten, wäre es abermals ein Rekordhoch. Sie war am Donnerstag bis auf 122,05 Euro und damit auf den bisher höchsten Stand gestiegen.

Das Wirecard-Papier setzte somit den Höhenflug nach der Bekanntgabe der Eckdaten Ende April fort - seitdem zog der Börsenwert des Unternehmens um 13 Prozent an. Seit Jahresbeginn summiert sich das Plus auf fast 31 Prozent und der Börsenwert liegt damit bei etwas mehr als 15 Milliarden Euro. Wirecard ist damit jetzt deutlich mehr wert als die Commerzbank. Die seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Bank kommt nach einem Kursrutsch von rund 13 Prozent in diesem Jahr nur noch auf 13,6 Milliarden Euro.

Der Kurs der Wirecard-Aktie klettert seit Monaten und Jahren nahezu ungebremst - daran änderte auch eine Attacke von Leerverkäufern Anfang 2016 nichts. In den vergangenen zehn Jahren summiert sich das Plus auf mehr als 1000 Prozent. Das Commerzbank-Papier verlor im gleichen Zeitraum etwas mehr als 90 Prozent. Einer der Hauptprofiteure der Wirecard-Rally ist Vorstandschef Markus Braun, der unter anderem während der Kursschwäche Anfang 2016 seine Position auf rund 7 Prozent aufstockte. Sein Aktienpaket ist aktuell rund eine Milliarde Euro wert.

Trotz der starken Kursgewinne in den vergangenen Monaten trauen viele Experten dem Papier noch mehr zu. Am optimistischsten ist dabei Goldman Sachs. Die Experten der Bank erhöhten ihr Kursziel an diesem Freitag um 5 Euro auf 145 Euro. Das ist aktuell das höchste Kursziel der 19 von dpa-AFX erfassten Experten. Die robusten vorläufigen Kennziffern für das erste Quartal und die anhaltend gute Auftragsdynamik unterstützten weiter seine fundamental positive Einschätzung, schrieb Goldman-Sachs Analyst Mohammed Moawalla in seiner aktuellen Studie./zb/ajx/jha/