FRANKFURT (dpa-AFX) - Bank-Aktien haben am Freitag ihre Vortagesgewinne ausgebaut. Treiber sind die Zinserhöhungen der Notenbanken. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte nach ihrer im Sommer eingeleiteten Zinswende am Donnerstag den Leitzins um weitere 0,75 Prozentpunkte angehoben auf 1,25 Prozent. Die US-Notenbank (Fed) vollzieht ihren geldpolitischen Straffungskurs schon länger. Am Ende einer nun folgenden Reihe von Zinserhöhungen könnte der Leitzins in der Eurozone bei drei Prozent landen, in den USA sogar bei vier Prozent, schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets.

Im Umfeld steigender Zinsen profitieren Banken. Das Kreditgeschäft wird lukrativer, die Einnahmen steigen. Europaweit war am Freitag daher der Branchenindex Stoxx Europe 600 Banks mit einem Plus von 2,7 Prozent erneut unter den besten Sektoren. Im Dax verteuerten sich die Titel der Deutschen Bank am Vormittag um weitere 2,1 Prozent in Richtung ihres Zwischenhochs von Mitte August.

Die Papiere der Commerzbank stiegen im MDax auf den höchsten Stand seit Ende Juni, sie legten zuletzt um vier Prozent zu. Am Vortag hatte Konzernchef Manfred Knof sich auf einer Bankentagung zuversichtlich gezeigt, in diesem Jahr einen Überschuss von mehr als einer Milliarde Euro einzufahren.

Die Autoren des täglichen Bernecker-Börsenbriefes verwiesen zudem auf immer wieder hochkochende Übernahmegerüchte zur Commerzbank. Die niederländische ING, die französische BNP Paribas oder die italienische Unicredit würden als potenzielle Käufer der Beteiligung des Bundes gehandelt./ajx/tih/stk