Der neue Commerzbank-Aufsichtsratschef hat das Vorgehen verteidigt, den Abschlussprüfer erst im kommenden Jahr zu wechseln und den Abschluss 2021 noch einmal von Ernst & Young (EY) prüfen zu lassen. Ein Wechsel des Abschlussprüfers sei angesichts der Komplexität nur mit Einarbeitung möglich. Deshalb werde er erst 2022 vollzogen, sagte Helmut Gottschalk zur Eröffnung der virtuellen Hauptversammlung. Für den Abschluss 2021 soll die Hauptversammlung noch einmal EY mandatieren. Gleichzeitig soll sie KMPG für die prüferische Durchsicht unterjähriger Finanzinvestitionen ab Ende 2021 mandatieren. Die Wahl von KPMG zum Abschlussprüfer 2022 folgt auf der HV im kommenden Jahr.

Der Aufsichtsrat hatte beschlossen, vorsorglich einen Wechsel des Prüfers EY vorzunehmen. EY war als Prüfer der Wirecard AG in die Schlagzeilen geraten, der jahrelang die Jahresabschlüsse abzeichnete. Erst für den Abschluss 2019 verweigerte EY der Wirecard AG das Testat. Kurz danach musste der Zahlungsdienstleister in die Insolvenz gehen, was auch der Commerzbank als Kreditgeber Verluste einbrachte. Gottschalk betonte, dass es bisher keinerlei Beanstandung in der Zusammenarbeit mit EY gebe.

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May 18, 2021 05:11 ET (09:11 GMT)