Düsseldorf (Reuters) - Bei der Commerzbank muss IT-Vorstand Jörg Hessenmüller einem Medienbericht zufolge voraussichtlich seinen Posten räumen.

Der nach einem gescheiterten Auslagerungsprojekt unter Druck stehende Manager werde nach einer Aufsichtsratssitzung Mitte dieser Woche wohl den Hut nehmen müssen, berichtete das "Manager Magazin" am Montag. Der Aufsichtsrat hatte eine Untersuchung des Großprojekts auf den Weg gebracht. Ein Bericht mit wesentlichen Ergebnissen sei jüngst vorgelegt worden, hieß es in dem Bericht weiter. Dieser lasse keinen anderen Schluss zu, als angesichts des Umgangs des verantwortlichen Vorstands mit dem Projekt einen Ersatz zu suchen. Die Commerzbank wollte den Bericht nicht kommentieren.

Das Geldhaus hatte im Juli erklärt, dass die geplante Auslagerung der Wertpapierabwicklung an eine Tochter der Großbank HSBC gestoppt worden sei. Abschreibungen von rund 200 Millionen Euro waren die Folge, das Institut schrieb im zweiten Quartal auch deshalb Verluste. Dabei ist der neue Chef Manfred Knof mit dem Ziel angetreten, die Bank wieder nachhaltig in die Gewinnzone zu führen. In der Bank werde geprüft, wer die Verantwortung für das Scheitern des Großprojekts trage, hatte es schon im Juli geheißen. Damals hatte Hessenmüller indes Rückhalt aus dem Lager der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat bekommen. Der Vertrag des Managers war erst vor wenigen Monaten um fünf Jahre verlängert worden.