FRANKFURT (dpa-AFX) - Die neue Commerzbank-Führung verspricht den Aktionären bessere Zeiten. Zunächst jedoch geht es nach einem Milliardenverlust 2020 ans Aufräumen: Der seit Anfang des laufenden Jahres amtierende Vorstandschef Manfred Knof will Tausende Stellen streichen und Hunderte Filialen dichtmachen.

Aufgeräumt wird auch im Aufsichtsrat des Frankfurter MDax-Konzerns. Bei der Hauptversammlung an diesem Dienstag (10.00 Uhr) stellen sich gleich fünf neue Mitglieder für das Kontrollgremium zur Wahl, darunter der neue Aufsichtsratsvorsitzende Helmut Gottschalk.

Damit der 69-Jährige die Hauptversammlung bereits leiten kann, wurde Gottschalk Mitte April per Gerichtsbeschluss bestellt und vom Aufsichtsrat übergangsweise zum Vorsitzenden gewählt. Wegen der anhaltenden Pandemie wird die Hauptversammlung online abgehalten.

Auch der Wirecard-Bilanzskandal beschäftigt die Commerzbank-Aktionäre: Die Bank will ihrem Abschlussprüfer EY den Rücken kehren und für das Geschäftsjahr 2022 zu KPMG wechseln. Die Prüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) steht wegen ihrer Rolle als langjähriger Abschlussprüfer der insolventen Wirecard in der Kritik. Der inzwischen aus dem Dax geflogene Zahlungsdienstleister hatte nach Luftbuchungen in Milliardenhöhe Insolvenz angemeldet. Die Münchener Staatsanwaltschaft ermittelt wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs./ben/DP/fba