--Goodwill-Abschreibung von 1,5 Milliarden Euro

--Risikovorsorge deutlich aufgestockt

(NEU: Aussagen CEO und CFO, Hintergrund)

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Bei der Commerzbank zeichnet sich ein massiver Verlust für 2020 ab. Nachdem die Bank bereits Ende September weitere Restrukturierungskosten für das vierte Quartal angekündigt hatte, erhöht sie nun angesichts der anhaltenden Corona-Krise ihre Risikovorsorge. Außerdem schreibt die Bank wegen niedriger Zinsen Milliarden auf Geschäfts- und Firmenwerte ab.

Wegen sich verschlechternder Marktparameter - unter anderem wegen des Zinsniveaus in der Eurozone und in Polen - rechnet die Commerzbank mit einer vollständigen Abschreibung des bestehenden Goodwills in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro. Das habe keine Auswirkungen auf die harte Kernkapitalquote (CET1), versicherte die Commerzbank. Diese wird zum Jahresende weiterhin bei rund 13 Prozent erwartet.

"Nach dieser bilanziellen Maßnahme sehen wir uns gut für den weiteren Weg gerüstet. Unser Ziel ist es, die Bank nachhaltig profitabler zu machen", sagte der neue Vorstandschef Manfred Knof, der seinen Posten zu Jahresbeginn angetreten hat.

Die Risikovorsorge hat die Bank weiter aufgestockt. Das Risikoergebnis 2020 wird nun bei minus 1,7 Milliarden Euro gesehen. Darin seien bereits rund 500 Millionen Euro an zusätzlicher Vorsorge für zu erwartende coronabedingte Belastungen enthalten, so die Bank. Überdies würden damit die Folgen des zweiten Lockdowns berücksichtigt. "Mit der Erhöhung der Risikovorsorge reagieren wir auf die anhaltende Corona-Pandemie und sind für die weiteren Entwicklungen in diesem Jahr gut vorbereitet", sagte Finanzvorständin Bettina Orlopp.

Ende Dezember hatte die Commerzbank angekündigt, im vierten Quartal 2020 Restrukturierungsaufwendungen von 610 Millionen Euro im Rahmen des aktuellen Strategieprogramms "Commerzbank 5.0" für den Abbau von 2.300 Vollzeitstellen zu buchen. Aktuell arbeitet die Bank unter dem neuen CEO an weiteren Maßnahmen, die spätestens bei der Bilanzpressekonferenz am 11. Februar vorgestellt werden sollen. Knof hatte in einem Brief an die Mitarbeiter harte Einschnitte angekündigt.

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January 08, 2021 06:27 ET (11:27 GMT)