(Alliance News) - Die Commerzbank AG übt erneut Kritik an der UniCredit Spa, aber nach Meinung einiger Beobachter in weniger drastischen Tönen als in der Vergangenheit.

Jens Weidmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Commerzbank, kritisierte in einem Interview mit dem Handelsblatt den Schritt von UniCredit-Chef Andrea Orcel, seinen Anteil an der Commerzbank noch vor Weihnachten auf 28% zu erhöhen.

'Wenn der Start nicht gelingt, wird es schwierig, weiterzumachen', sagte er und betonte den schlechten Dialog zwischen den beiden Instituten und seine Skepsis gegenüber feindlichen Übernahmen, die wahrscheinlich keinen dauerhaften Wert schaffen werden.

Weidmann wies darauf hin, dass eine Fusion die Präsenz der Commerzbank in Deutschland verringern und den Finanzplatz Frankfurt schädigen könnte, was wiederum Auswirkungen auf die Kunden, insbesondere den Mittelstand, hätte. Er bekräftigte die Notwendigkeit, zwei große unabhängige Banken in Deutschland zu erhalten, die Commerzbank und die Deutsche Bank, um die finanzielle Souveränität des Landes zu bewahren.

Der Banker schloss jedoch die Machbarkeit der Operation nicht aus, räumte aber die Komplexität ein. Laut Carlo Alberto Carnevale Maffè, Professor für Strategie an der Bocconi-Universität, wies Weidmann auf die kritischen Punkte des unfreundlichen Ansatzes und des europäischen institutionellen Gleichgewichts hin, räumte aber auch die Bedeutung von Größenvorteilen ein, insbesondere in der Vermögensverwaltung, um dem internationalen Wettbewerb standzuhalten.

UniCredit hatte bis zum 3. Quartal 2024 Kredite im Wert von 409 Mrd. EUR ausgezahlt, davon 150 Mrd. EUR an italienische Haushalte und Unternehmen.

Von Giuseppe Fabio Ciccomascolo, Senior Reporter bei Alliance News

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