Commerzbank-Volkswirt Marco Wagner mag trotz des rückläufigen Inflationsdrucks in Deutschland im November noch keine Entwarnung geben. "Vielmehr rechnen wir bis Anfang des nächsten Jahres mit zweistelligen Inflationsraten. Erst danach dürfte die Gesamtinflation allmählich fallen, aber nur deshalb, weil die Energiepreise nicht noch einmal so stark zulegen sollten wie in den vergangenen Monaten", schreibt Wagner in einem Kommentar. Die unterliegende Teuerung wird nach seiner Einschätzung hoch bleiben.

"Die Tariflohnrunden haben Fahrt aufgenommen und die Gewerkschaften können deutlich höhere Löhne durchsetzen als noch zu Beginn des Jahres", argumentiert er. Zusätzlich seien bei den Unternehmen hohe Kosten durch Material- und Lieferengpässe etc. aufgelaufen. Nach den bislang vorliegenden Daten aus Deutschland und Spanien besteht für die Commerzbank-Prognose der Euroraum-Inflation im November von 10,4 (Oktober: 10,6) Prozent laut Wagner ein leichtes Abwärtsrisiko.

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November 29, 2022 08:35 ET (13:35 GMT)