AMSTERDAM/DEN HAAG (dpa-AFX) - Der niederländische Staat zieht sich ein weiteres Stück aus der in der Finanzkrise übernommenen Bank ABN Amro zurück. 65 Millionen Aktien oder 7 Prozent an dem Geldinstitut sollen verkauft werden, wie die vom Staat beauftragte Gesellschaft NLFI am Donnerstag in Den Haag mitteilte. Nach derzeitigem Börsenkurs ist das Paket knapp 1,6 Milliarden Euro wert.

ABN Amro war vor der Finanzkrise neben der ING das Aushängeschild der niederländischen Bank- und Versicherungslandschaft. Der Staat übernahm das Geldhaus, nachdem die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers 2008 Schockwellen durch die Finanzwelt schickte. Anschließend wurde ABN teuer saniert. Die Bank konzentriert sich inzwischen größtenteils auf den Heimatmarkt.

2015 brachten die Niederlande das Geldinstitut zurück an die Börse. Seitdem hat sich der Staat sukzessive von weiteren Anteilen getrennt. Mit dem neuerlichen Verkauf sinkt die Staatsbeteiligung von 63 auf 56 Prozent. Weitere Verkäufe sollen folgen. Mit einem Börsenwert von insgesamt 22,5 Milliarden Euro ist ABN Amro deutlich mehr wert als etwa die Commerzbank mit 13,5 Milliarden Euro./das/la

Unternehmen im Artikel: Commerzbank, ING Groep, ABN AMRO Group