DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Gasumlage wird nach Ansicht von Ökonomen zu einer Steigerung der Inflationsrate führen. "Die nun angekündigte Umlage von 2,419 Cent würde rechnerisch die Inflationsrate um 1,0 Prozentpunkte erhöhen, wenn auf die Umlage auch Mehrwertsteuer erhoben wird, wonach es derzeit aussieht", sagte der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, Sebastian Dullien, am Montag. Ohne Mehrwertsteuer läge der Inflationseffekt noch bei 0,8 Prozentpunkten.

Der Experte hält es für möglich, dass die Inflationsrate im vierten Quartal "in Nähe von 10 Prozent steigen" könnte oder sogar darüber hinaus. Experten der Commerzbank gehen von einer Steigerung der Inflationsrate bis Jahresende auf deutlich über neun Prozent aus.

"Allerdings ist noch nicht klar, in welchem Umfang der Inflationseffekt unmittelbar nach Einführung der Umlage wirkt", sagte Dullien weiter. So gebe es einige Gaslieferverträge, bei denen noch unklar ist, ob die Versorger die Umlage unmittelbar weitergeben können. "Auch ist nicht klar, wie schnell es den Versorgern gelingt, administrativ die Umlage zu erheben." Dullien rechnet allerdings damit, dass der größte Teil des Inflationseffekts durch die Umlage bis zum Jahresende auftritt./tob/DP/jha