Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

COMMERZBANK - Die Commerzbank gibt die Negativzinsen der Europäischen Zentralbank künftig in noch größerem Umfang an ihre Privatkunden weiter. Ab dem 1. August will das Institut bei Neukunden ab einem Betrag von 50.000 Euro ein Verwahrentgelt in Höhe von 0,5 Prozent der Einlagen erheben. Bisher liegt der Freibetrag bei 100.000 Euro. Betroffen von der Neureglung sind Unternehmenskreisen zufolge nicht nur künftige Kunden, sondern alle Privatpersonen, die seit dem 1. Juli 2020 Commerzbank-Kunde sind. Die Commerzbank wollte sich zu dem Thema nicht äußern. (Handelsblatt)

WIRECARD - Wirecard-Insolvenzverwalter Michael Jaffe drängt vor Gericht auf die Offenlegung von Dokumenten durch die WP-Gesellschaft EY. Jaffe habe vor dem Landgericht Stuttgart in dieser Sache Klage eingereicht. "Der Kläger begehrt mit seiner Klage Auskunft darüber, welche Unterlagen bei EY im Hinblick auf die Jahresabschlussprüfungen vorhanden sind", sagte eine Sprecherin des Gerichts. Außerdem verlange der Insolvenzverwalter die Herausgabe der Unterlagen und schriftliche Auskünfte über verschiedene Fragestellungen im Zusammenhang mit den Jahresabschlussprüfungen. Jaffe wollte den Vorgang auf Anfrage nicht kommentieren. (Handelsblatt)

PORSCHE - Der Autobauer Porsche bemüht sich auch in der Corona-Krise aktiv darum, all seine Mitarbeiter zu halten. "Wir bauen kein Personal ab", sagte Porsche-Personalvorstand Andreas Haffner. "Mit aktuell rund 36.000 Mitarbeitern haben wir eine gesunde Größe, die wir beibehalten wollen." Das Unternehmen verzichte zudem bewusst auf Abfindungsprogramme zur Verjüngung der Belegschaft. (Augsburger Allgemeine)

FLATEXDEGIRO - Der Online-Broker Flatexdegiro kommt auf mehr als eine Milliarde Euro Marktkapitalisierung und hat dennoch keine Chance, in den deutschen Technologieaktienindex TecDAX zu rücken. "Die Deutsche Börse hat uns mitgeteilt, dass sie Flatexdegiro nicht als Technologieunternehmen einstuft", sagt Frank Niehage, Vorstandsvorsitzender des Online-Brokers. Niehage vermutet: "Im TecDAX soll keine Finanzindustrie mehr abgebildet werden." (FAZ)

M.M. WARBURG - Neue Probleme für die Hamburger Privatbank M.M. Warburg: Sie streitet sich mit der Finanzaufsicht Bafin über Boni für ihre Mitarbeiter. Die Kontrolleure verlangen, dass sie nicht so hoch ausfallen, dafür sei die Lage des Instituts zu schlecht. Die Bank erwirtschaftete 2019 einen Vorsteuerverlust von 25 Millionen Euro und leidet seit Jahren unter Problemkrediten für Schiffe. Die Bafin wollte sich zu den Boni-Infos aus Mitarbeiterkreisen nicht äußern. Ein Banksprecher erklärte, sein Haus nehme das "Ergebnis der Prüfung der Aufsicht nicht vorweg, denn öffentliche Äußerungen hierzu könnten das Ergebnis des Verfahrens nur beeinträchtigen". (Wirtschaftswoche)

PUBLITY - Die deutsche Finanzaufsicht Bafin hat eine Untersuchung gegen Publity und die Tochterfirma Preos eingeleitet. Der Kurs der Publity-Aktie brach seit Wochenbeginn zwischenzeitlich um fast 50 Prozent ein. Die Bafin bestätigte, dass sich die Aufsicht mit "unterschiedlichen Formen potenzieller Marktmanipulationen" befasse. Außerdem sagte eine Sprecherin: "Wir prüfen den Handel in Publity und Preos auch auf möglichen Insiderhandel." Am Montag berichtete das Magazin "Fonds Professionell" über den Bafin-Verdacht. Die Publity AG reagierte mit einer eiligen Sondermeldung. Die Unternehmensgruppe teilte mit, ihr lägen "keinerlei Informationen über die möglichen Hintergründe einer solchen Untersuchung" vor. Die Bafin habe bislang auch keinen Kontakt mit dem Management gesucht. (Handelsblatt)

SUSE - Der Open-Source-Softwarekonzern Suse hat 2020 laut Finanzvorstand Andy Myers bei Umsatz und Ergebnis prozentual zweistellig zugelegt. Nach der im Dezember abgeschlossenen Übernahme von Rancher Labs kann sich Myers weitere Zukäufe vorstellen. Eine strategische Option sei auch ein möglicher Börsengang. Im Markt wird erwartet, dass die Mutter EQT ihren Kaufpreis von 2,5 Milliarden Dollar aus dem Jahr 2019 bei einem IPO vervielfachen dürfte. (Börsen-Zeitung)

SOLARISBANK - Das Berliner Fintech Solarisbank erwägt für einen möglichen Börsengang auch den Zusammenschluss mit einer Special Purpose Acquisition Company (Spac). "Wir halten uns alle Optionen offen und können laufende Gespräche nicht kommentieren", erklärte das Unternehmen am Donnerstag auf Anfrage. Die Gesellschaft wickelt Online-Bankdienstleistungen im Hintergrund ab. Zuvor hatte der Informationsdienst "Finanzszene.de" berichtet, dass die Berliner an konkreten Plänen für einen Börsengang via Spac arbeiteten und bereits kurz davor stünden, eine große Investmentbank mit der Einleitung des Prozesses zu beauftragen. (Börsen-Zeitung)

VDA - Der Verband der Automobilindustrie (VDA) steht vor einer Zerreißprobe: Tesla wird als neuer deutscher Autoproduzent interne Grabenkämpfe um das E-Auto verschärfen. Der politische Einfluss der Lobbyisten bröckelt. (Wirtschaftswoche)

MICROSOFT - Marianne Janik ist seit November Chefin von Microsoft in Deutschland. Sie hat seitdem allerdings noch keinen ihrer rund 3.000 Mitarbeiter persönlich getroffen. Empathisches Führen kann auch vom Computer aus gelingen, davon ist die promovierte Juristin überzeugt. Sie beschreibt, wie sie zwischenmenschliche Brücken baut und wie sie die Karrieren von Frauen fördern will, auch ohne Quote. (Welt)

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April 16, 2021 00:57 ET (04:57 GMT)