Zürich (awp) - Der Luxusgüterkonzern Richemont publiziert am Freitag, 21. Mai, das Geschäftsergebnis 2020/21 (per 31. März). Zum AWP-Konsens haben insgesamt 17 Analysten beigetragen.

2020/21
(in Mio EUR)                AWP-Konsens      2019/20

Umsatz                        13'003          14'238
- Org. Wachstum (in %, LC)      -5,7              nm
EBIT                            1353            1518
- Marge                         10,1            10,7
Reingewinn                       838             931

(in Fr.)
Dividende je Aktie              1,27            1,00

FOKUS: Der Luxusgüterhersteller hat im vergangenen Geschäftsjahr 2020/21 (per Ende März) die Coronakrise stark zu spüren bekommen, wie andere Firmen der Branche auch. Allerdings dürfte Richemont dank eines starken Schlussquartals noch viel Boden gutgemacht haben. Darauf deuten auch die Zahlen anderer Luxusgüterunternehmen hin. Unter dem Strich dürfte der Umsatz gegenüber dem Vorjahr dennoch gesunken sein. Auch der Gewinn dürfte zurück gegegangen sein.

Einmal mehr dürfte das Schmuckgeschäft mit den Marken Cartier und Van Cleef & Arpels besser als das Uhrengeschäft abgeschnitten haben. Doch auch dieses dürfte bessere Werte aufweisen, denn die jüngsten Daten zum Schweizer Uhrenexport zeigen nach oben. Im März ist erstmals seit Ausbruch der Pandemie der Vorjahresvergleich wieder positiv ausgefallen. Vor allem der Absatz in China dürften Richemont massiv eingeschenkt haben. Die Wirtschaft im Reich der Mitte wächst und aufgrund der Reisebeschränkungen kaufen Chinesen Luxusartikel verstärkt im eigenen Land. Anzeichen einer Verbesserung gibt es zudem im Bereich Online, wo Richemont mit YNAP die zweitgrösste Plattform für Luxusgüter betreibt. Zudem ist Richemont auch am Luxusmode-Onlinehändler Farfetch beteiligt.

ZIELE: Prognosen zum Geschäftsverlauf gibt Richemont in der Regel keine ab. Grundsätzlich sieht sich die Gruppe mit ihren Marken gut positioniert, um langfristig wachsen zu können, lautet die Perspektive.

PRO MEMORIA: Im April meldet Richemont den Tod des Modedesigners Alber Elbaz. Medienberichten zufolge starb der 59-jährige Elbaz in einem Pariser Spital. Richemont hatte 2019 mit dem Modeschöpfer das Gemeinschaftsunternehmen "AZfashion" gegründet.

Die Richemont-Marke Cartier gründete Anfang April ein Blockchain-Consortium mit Prada und LVMH. Ziel sei es, eine Lösung zu schaffen, die allen Luxusmarken weltweit offensteht, um den Konsumenten Transparenz und Rückverfolgbarkeit bezüglich ihrer erworbenen Schmuckstücke zu bieten. Die vom neuen Blockchain-Consortium angebotene Technologie ermögliche den Kunden nun den direkten Zugriff auf die Produkthistorie und den Nachweis der Authentizität.

Bei der Richemont-Marke Montblanc wird Marco Tomasetta ab März neuer Kreativchef. Der Absolvent des Mailänder Instituto Europeo di Design habe in den vergangenen Jahren für zahlreiche renommierte Modemarken wie Prada, Chloé und Louis Vuitton gearbeitet und bringe grosses Know-how in den Bereichen Lederwaren und Accessoires zu Montblanc mit. Zuletzt war Tomasetta Creative Design Director für Lederwaren beim französischen Label Givenchy. Montblanc ist in erster Linie für exklusive Schreibwaren bekannt, hat allerdings in den letzten Jahren die Uhrmacherei sowie das Geschäft mit Lederwaren und Accessoires ausgebaut.

Bei der zur Richemont-Gruppe gehörenden Modemarke Alaia übernimmt Pieter Mulier im Februar den Posten des Creative Directors. Seine erste Kollektion werde Mulier im Frühling 2022 präsentieren. Pieter Mulier hatte in der Vergangenheit für grosse Modelabels wie Raf Simons, Jil Sander und als Design Director für Christian Dior gearbeitet. Zuletzt war er Global Creative Director bei Calvin Klein.

AKTIENKURS: An der Börse sind die Richemont-Aktien seit Dezember 2020 im Steigflug. Die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr zu Normalität nach der Coronakrise verhelfen dem Titel zu Kursgewinnen. Mit einem Kursplus von fast einem Fünftel im laufenden Jahr ist der Kurs, der aktuell bei 93,74 Franken notiert, nicht mehr weit von dem im Jahr 2018 erreichten Rekordhoch von gut 99 Franken entfernt.

Homepage: www.richemont.com

an/pre