Genf (awp) - Der Schmuck- und Uhrenkonzern Richemont lanciert wie versprochen ein Treueprogramm für seine Aktionäre, das für die zuletzt gesenkte Dividende entschädigen soll. Bereits am Dienstag haben die Anteilseigner an der ausserordentlichen Generalversammlung einer Kapitalerhöhung zugestimmt und nun gibt Richemont weitere Details zur Transaktion bekannt.

Den Ausübungspreis, zu dem Aktien der Gruppe nach Ablauf des Programms in drei Jahren zugekauft werden können, legt Richemont bei 67,00 Franken fest, wie es in einer Mitteilung am Mittwoch heisst. Als Grundlage zur Preisfestlegung habe der an der Börse vom 19. Oktober bis letzten Freitag bezahlte, volumengewichtete Durchschnittspreis gedient.

Mit dem Treueprogramm sollen die Aktionäre am zukünftigen Erfolg der Gruppe und einem allfälligen Kursanstieg an der Börse partizipieren. Die Treueprämie ist auch als eine Entschädigung für die von Richemont in diesem von Unsicherheiten geprägten Jahr auf 1 Franken je A-Aktie halbierte Dividendenausschüttung gedacht.

Den bestehenden Aktionären teilt Richemont im Rahmen des Programms je Titel zwei an der Börse handelbare Anrechtsscheine zu, die in drei Jahren zum Kauf der neu ausgebenden Aktien ermächtigen. Die Auslieferung der Scheine erfolge am 27. November. Für den Kauf einer neuen Aktie seien im November 2023 auf Basis des nun kommunizierten Ausübungspreises insgesamt 67 Scheine notwendig, heisst es weiter.

An der ausserordentlichen Generalversammlung vom Dienstag hatten die Richemont-Aktionäre die mit Blick auf das Treueprogramm aufgegleiste Kapitalerhöhung gutgeheissen. Wie bereits bekannt ist die Ausgabe von maximal 22 Millionen neuen Aktien geplant.

Analysten wenig überrascht - Aktie fällt

In Analystenkreisen wurde die Nachricht relativ gelassen aufgenommen. So zeigte sich die ZKB wenig überrascht von dem Ergebnis. Auch Vontobel-Experte Rene Weber verwies wie sein Kollege auf die künftige Gewinnverwässerung, da im Jahr 2023 rund 3 Prozent mehr Aktien auf den Markt kommen werden.

An der Börse hielt sich die Begeisterung in Grenzen - die Titel fielen um knapp 2 Prozent zurück, während der Gesamtmarkt gemessen am SMI kaum verändert schloss. Die Konkurrenzpapiere von Swatch gingen mit einem Minus von 0,7 Prozent aus dem Handel.

dm/hr