Zürich (awp) - Der Uhren- und Schmuckkonzern Richemont hat einem Bericht zufolge bei beinahe all seinen Marken einen Einstellungsstopp verfügt. Von dieser Einschränkung ausgenommen sei einzig das grösste "Maison" des Konzerns, Cartier, schreibt die Westschweizer Branchen-Site "Business Montres".

Doch auch bei Cartier macht Richemont gewisse Vorgaben, wie es weiter heisst. Der Juwelier und Uhrmacher müsse nämlich nach Möglichkeiten neue Mitarbeiter aus den Reihen derjenigen Marken rekrutieren, die ebenfalls zur Richemont-Gruppe gehören. Weitere "Maisons" sind etwa Baume&Mercier, IWC, Jaeger-LeCoultre, Montblanc, Panerai oder Piaget.

Der Richemont-Konzern selbst wollte sich am Freitag auf Anfrage von AWP zum Sachverhalt im Bericht von "Business Montres" nicht äussern.

Die Schweizer Uhrenindustrie hat es derzeit schwer. Sie leidet insbesondere unter den politischen Unruhen am wichtigsten Absatzmarkt Hongkong. Die vielen Demonstrationen in der ehemaligen britischen Kolonie haben in den vergangenen Wochen und Monaten zu einem deutlichen Rückgang chinesischer Einkaufstouristen geführt.

Schätzungen der Bank Vontobel zufolge macht die Schweizer Uhrenindustrie rund 14 Prozent ihres Umsatzes in Hongkong. Bei den beiden grössten Vertretern Richemont und Swatch dürften es um die 11 Prozent sein. In der Exportstatistik des Schweizerischen Uhrenverbandes (FH) sind die Uhrenexporte nach Hongkong von Januar bis August um 6,4 Prozent zurückgegangen, während sie weltweit um knapp 2 Prozent zulegten.

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