Zürich (Reuters) - Dank einem Schlussspurt hat der Luxusgüterkonzern Richemont die Corona-Delle im Geschäftsjahr 2020/21 nahezu ausgebügelt.

Der Betriebsgewinn des Schweizer Herstellers von Cartier-Schmuck und Uhren der Marken A. Lange & Söhne und IWC sank um drei Prozent auf 1,48 Milliarden Euro, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Rund lief es für die weltweite Nummer zwei der Branche vor allem im Schmuckgeschäft. Dank einem guten Finanzergebnis kletterte der Jahresgewinn um 38 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro. Analysten hatten einer Umfrage von Refinitiv zufolge lediglich einen Gewinn von 821 Millionen Euro geschätzt.

Der Umsatz von Richemont gab im Gesamtjahr 2020/21 zwar um acht Prozent auf 13,14 Milliarden Euro nach. Doch wie schon bereits bei den französischen Rivalen LVMH und Kering erholte sich das Geschäft zuletzt kräftig, weil die Pandemie-Einschränkungen in Schlüsselmärkten wie China gelockert wurden. Im vierten Geschäftsquartal, das von Januar bis März läuft, kletterte der Umsatz von Richemont daher um 30 Prozent. Im Frühling 2020 hatte der Luxusgüterkonzern wie die meisten anderen Branchenvertreter unter den Ladenschließungen und den fehlenden chinesischen Touristen gelitten und fast die Hälfte des Umsatzes verloren.

Der Start in das neue Geschäftsjahr 2021/22 sei stark ausgefallen, erklärte das Unternehmen aus Genf. Zum weiteren Geschäftsverlauf äußerte sich Verwaltungsrats-Präsident Johann Rupert indes vorsichtig. Obwohl das Impftempo zugenommen habe, sei es schwierig einen Ausblick zu geben, bevor nicht eine Herden-Immunität erreicht sei. Die Dividende will Richemont auf zwei Franken je Aktien und damit das Vorkrisen-Niveau verdoppeln.