(Neu: aktualisierte Kurse, mehr Charttechnik, weitere Analystenstimmen)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Tief nach unten ist es am Dienstag für die Aktien des Spezialsoftwareanbieters Compugroup gegangen. Der Konzern enttäuschte mit seinem Ausblick auf 2021 die Anleger, woraufhin diese die Papiere abstraften mit zuletzt minus 10,7 Prozent auf 73,90 Euro. Im recht freundlichen MDax der mittelgroßen Werte waren sie damit abgeschlagen auf dem letzten Platz.

Damit fielen die Aktien unter die 21-Tage- und die 50-Tage-Linie für den kurz- beziehungsweise mittelfristigen Trend und nahmen mit im Tief 72,90 Euro zudem Kurs auf die 200-Tage-Linie, die als Indikator für den längerfristigen Trend gilt und derzeit bei knapp über 71 Euro verläuft. Von ihrem Rekordhoch von 85 Euro aus dem November sind die Titel inzwischen ein gutes Stück weg.

Zwar rechnet der auf Arztpraxen und Apotheken fokussierte Software-Hersteller mit einem stärkeren Wachstum im kommenden Jahr, doch die damit verbundenen Investitionen gehen auf die Marge. Daher wird zugleich mit einem operativen Ergebnis (Ebitda) in etwa auf Vorjahresniveau gerechnet. Das ist laut einem Börsianer deutlich weniger als Analysten im Mittel erwartet hatten.

Analyst Knut Woller von der Baader Bank gab zu bedenken, dass in den Markterartungen für das Ebitda der unlängst angekündigte Zukauf der US-Gesellschaft eMDs noch nicht berücksichtigt und daher die Enttäuschung umso größer sei. Er beließ seine Einstufung auf "Reduce" mit einem Kursziel von 71 Euro.

Das Analysehaus Warburg Research zog nach den neuesten Meldungen der Compugroup die Konsequenzen, indem es seine Kaufempfehlung strich und nur noch zum Halten der Aktien rät. Die mittel- bis langfristigen Perspektiven seien zwar intakt und das Unternehmen sollte weiterhin von der Digitalisierung des Gesundheitswesens profitieren, erklärte Analyst Andreas Wolf. Allerdings sei das Kurspotenzial mittlerweile begrenzt und der Gewinnausblick impliziere eine eher träge Entwicklung 2021. Umschichtungen durch Investoren weg von Aktien, die während der Corona-Krise robust gewesen seien hin zu bislang weniger gut gelaufenen Titeln etwa aus der "Old Ecomomy" könnte zur Kurskonsolidierung beitragen./ck/ajx/ag/mis