Weiter steigende Anleiherenditen dürften am Dienstag an der Wall Street für eine negative Eröffnung sorgen. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen ist auf 1,53 Prozent geklettert und legt damit bereits den sechsten Handelstag in Folge zu. Am Vortag waren es noch 1,48 Prozent. Es ist der höchste Stand seit rund drei Monaten. Auslöser ist die Aussicht auf eine Straffung der Geldpolitik, nicht nur der US-Notenbank.

"Die Menschen erkennen oder erinnern sich zumindest daran, dass die Notenbanken die Zinsen anheben müssen", sagt Altaf Kassam, Leiter Anlagestrategie von State Street Global Advisors in Europa. "Der Patient hat sich daran gewöhnt, all diese Medikamente zu bekommen, aber bald werden diese Medikamente reduziert werden müssen", so der Experte mit Blick auf den Markt. Die weiter steigenden Energiepreise belasten zusätzlich und verstärken die Besorgnis über einen wachsenden Inflationsdruck. Die Ölpreise markieren erneut Dreijahreshochs.

In diesem Umfeld geht es für den Future auf den S&P-500 aktuell um 0,9 Prozent nach unten. Die Technologiewerte dürften erneut besonders stark unter den steigenden Marktzinsen leiden. Der Future auf den Nasdaq-100 verliert 1,6 Prozent. Für einen Impuls könnte der eine halbe Stunde nach der Startglocke anstehende Index für das Verbrauchervertrauen im September sorgen. Hier wird mit einer Verbesserung gerechnet.

Auch das sich weiterhin keine Einigung auf einen Haushalt in den USA abzeichnet, sorgt für negative Stimmung. Der US-Senat stimmte am Montagabend gegen einen Entwurf der Demokraten für einen Übergangshaushalt und die damit verbundene Aussetzung der Schuldenobergrenze. Das Finanzministerium warnt, dass den USA ohne Erhöhung oder Aussetzung der Obergrenze im Oktober die Zahlungsunfähigkeit droht. Nach Worten von US-Finanzministerin Janet Yellen könnte das zu einer "historischen Finanzkrise" und einer "wirtschaftlichen Katastrophe" führen. In der Nacht zum Freitag endet das Haushaltsjahr, bis dahin muss eine Einigung erzielt werden.

Für die Aktien von Concentrix geht es vorbörslich um knapp fünf Prozent aufwärts. Dank einer hohen Nachfrage steigerte der Anbieter von Unternehmensdienstleistungen den Umsatz im dritten Geschäftsquartal um 20 Prozent zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Gewinn wurde mehr als verdoppelt. Außerdem hob das Unternehmen seine Jahresziele an und wird erstmals eine Dividende zahlen sowie Aktien zurückkaufen.

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September 28, 2021 06:21 ET (10:21 GMT)