Mit einem leichten Plus dürfte die Wall Street zur Wochenmitte in den Handel starten. Der Future auf den S&P-500 legt aktuell um 0,2 Prozent zu. Weiterhin dürfte eine verstärkte Zurückhaltung vor der Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise am Donnerstag dominieren, heißt es. Diese könnten Aufschluss darüber geben, mit welchem Tempo die US-Notenbank bei den kommenden Zinserhöhungen fortfahren wird. Zudem fällt am Freitag der Startschuss für die US-Berichtssaison - gleich vier große US-Banken werden ihre Geschäftszahlen zum vierten Quartal vorlegen.

"Anleger scheinen die Erwartung einzupreisen, dass sich die Inflation weiter abschwächen wird", so Sophie Lund-Yates, leitende Aktienanalystin bei Hargreaves Lansdown. "Berichte über die Verbesserung bei Engpässen in der globalen Lieferkette und die Wiedereröffnung Chinas bedeuten, dass die Märkte letztlich wieder etwas Optimismus einkalkulieren. Diese gute Stimmung hat jedoch auch ihre Grenzen. Die Aktienmärkte sind nach wie vor sehr empfindlich und waren in den letzten Handelstagen anfällig für Irreführungen", fügt sie hinzu.

Die US-Notenbanker betonen jedoch nach wie vor, dass sie bereit seien, eine restriktive Haltung einzunehmen, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Auch am Donnerstag werden sich wieder eine Reihe von Fed-Mitgliedern äußern. Am Berichtstag stehen keine wichtigen US-Konjunkturdaten auf der Agenda.

Unternehmensnachrichten sind eher dünn gesät. Nach einem Bericht des Wall Street Journal über eine mögliche Übernahme der Möbelkette Conn's durch die Franchise Group steigen Conn's vorbörslich um 4,5 Prozent. Für den Kurs der auf Einzelhandel spezialisierten Beteiligungsgesellschaft Franchise ging es nachbörslich um 4,0 Prozent auf 23,05 Dollar aufwärts. Wie es in dem Bericht weiter heißt, soll der Vorstand der Franchise Group erwägen, das eigene Unternehmen zu übernehmen und dafür zwischen 30 und 35 Dollar bieten, um es dann von der Börse zu nehmen.

Eine nachlassende Nachfrage hat im vierten Quartal 2022 zu erheblich rückläufigen Verkäufen und Preisen für Personal Computer (PC) gesorgt. Die großen Hersteller wie Lenovo, Dell und HP mussten deutlich zweistellige Prozentrückgänge in Kauf nehmen, während Apple ein vergleichsweise moderates Minus verzeichnete. Wie aus Daten der Marktforscher von International Data Group hervorgeht, sackten die Verkäufe in den drei Monaten gegenüber dem Vorjahr um 28,1 Prozent auf 67,2 Millionen Stück ab. Die Rückgänge haben sich laut International Data Group im vierten Quartal noch verschärft, die Aussichten für 2023 seien nicht gut. Dell-Aktien zeigen sich kaum verändert, HP verlieren 0,2 Prozent, Lenovo gewinnen 0,1 Prozent und für die Apple-Aktie geht es um 0,3 Prozent aufwärts.

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January 11, 2023 05:33 ET (10:33 GMT)