HANNOVER (dpa-AFX) - Bei der Cyber-Attacke auf den Autozulieferer und Reifenhersteller Continental sind den Hackern massenhaft Daten in die Hände gefallen. Im August hatte der Dax-Konzern den Angriff öffentlich gemacht, nun räumten die Hannoveraner am Montag ein, dass dabei auch Daten abflossen. Die Untersuchung des Vorfalls mithilfe externer Experten dauere derzeit noch an, hieß es in einer Mitteilung von Conti. "In der Zwischenzeit hat diese Untersuchung ergeben, dass die Angreifer trotz etablierter Sicherheitsvorkehrungen auch einen Teilbestand an Daten aus betroffenen IT-Systemen entwenden konnten."

Im August hatte der Konzern mitgeteilt, es seien keine Daten auf eigenen Systemen verschlüsselt worden und auch keine Lösegeldforderungen eingegangen. Offenbar forderten die Hacker nach Informationen des "Handelsblatt" später aber durchaus Geld. Es soll nach Informationen der Zeitung um eine Datenmenge in Höhe von 40 Terabyte gehen. Einem Screenshot aus dem Internet zufolge, der dem Vernehmen nach einen Chat zwischen Hackern und Experten auf Continental-Seite zeigt, war bis Mitte Oktober noch kein Geld geflossen. Ein Unternehmenssprecher wollte sich weder zu den Gesprächsprotokollen noch zu möglichen Lösegeld-Verhandlungen äußern.

Hacker nutzen oft zwei Wege, an Lösegeld nach einem Datenangriff zu gelangen: Vielfach verschlüsseln sie Daten auf den Unternehmensrechnern und machen sie so unbrauchbar, bis gegen ein Lösegeld die Verschlüsselung rückgängig gemacht wird. Außerdem drohen sie oft mit der Veröffentlichung sensibler Daten im Netz - wie nun auch bei Conti./men/lew/he