FRANKFURT (Dow Jones)--Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hannover im Diesel-Skandal wurden bei Continental erheblich ausgeweitet. Betroffen seien mittlerweile auch Ex-CEO Elmar Degenhart und der jüngst abberufene Finanzvorstand Wolfgang Schäfer, sagte ein Sprecher der Behörde. Auch betroffen sei ein früheres Vorstandsmitglied der von Conti abgespaltenen Sparte Powertrain. Es bestehe der Verdacht auf Beihilfe zum Betrug, Untreue sowie einer möglichen vorsätzlichen Aufsichtspflichtverletzung.

Wieviel Zeit die Untersuchungen noch in Anspruch nehmen werden, konnte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover nicht sagen. "Die Auswertung der Unterlagen wird noch Monate dauern", ergänzte er. Am Mittwoch sei eine von Continental beauftragte Rechtsanwaltskanzlei in Frankfurt durchsucht worden. Ein Sprecher des DAX-Konzerns wollte sich angesichts des laufenden Verfahrens nicht äußern.

Bei Conti wurden in der Vergangenheit im Zusammenhang mit dem Dieselskandal bei Volkswagen mehrmals Büros durchsucht. Früheren Angaben zufolge geht es um einen Dieselmotor von VW, zu dem Conti die Steuerung lieferte. Nach Durchsuchungen vergangenes Jahr hatte der Konzern erklärt, an keinen Kunden Software zum Zweck der Manipulation von Abgastestwerten geliefert zu haben. Mit der gelieferten Software hätten sich die im jeweiligen Zeitraum gültigen Abgasgrenzwerte grundsätzlich einhalten lassen.

Am Mittwoch hatte der Conti-Aufsichtsrat die sofortige Abberufung von Finanzvorstand Schäfer beschlossen. Der Manager hatte das Ressort über zehn Jahre geführt und war ein enger Weggefährte von Degenhart. Neben dem Finanzressort war Schäfer auch für das Controlling, Group Information Technology sowie Group Compliance sowie Law and Intellectual Property zuständig.

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November 18, 2021 06:07 ET (11:07 GMT)