--Autozuliefergeschäft wegen Chip-Engpässen mit Verlust

--Talsohle bei Halbleiter-Versorgung im 3. Quartal wohl durchschritten

--Chip-Engpässe dürfte aber gesamtes Jahr 2022 belasten

(NEU: weitere Details, Analysten)

Von Markus Klausen

FRANKFURT (Dow Jones)--Belastet von Lieferengpässen bei Halbleitern hat Continental im dritten Quartal bei sinkenden Umsätzen im Autogeschäft einen Millionenverlust verzeichnet. Dank des margenstarken Reifengeschäfts erzielte Conti aber auf Konzernebene schwarze Zahlen. Die Aussichten für die kommenden Monate sind weiter schwierig, der DAX-Konzern aus Hannover sieht aber Licht am Ende des Tunnels.

Der weltweite Halbleitermangel hat im dritten Quartal "aller Voraussicht nach seinen Höhepunkt" erreicht, sagte Conti-CEO Nikolai Setzer laut Mitteilung. Die Versorgungslage sollte sich in den kommenden Monaten bessern, der Chip-Mangel dürfte die Branche aber noch das gesamte Jahr 2022 belasten. Es sei daher weiter Vorsicht geboten: "Wir haben auch schon im zweiten Quartal geglaubt, dass die Talsohle durchschritten ist", sagte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer zu Dow Jones Newswires. Dann hätten aber die Werksschließungen in Südostasien belastet. "Das ist nun aber weggefallen", so der Manager. Insgesamt sei die Situation aber weiter schwierig.


   Gewinn bricht um über die Hälfte ein 

Deutlich Spuren hinterließ der Chip-Engpass in den Geschäftszahlen. Der Umsatz sank, wie bereits seit Vorlage der Eckzahlen bekannt, um 7,4 Prozent auf 8,04 Milliarden Euro. Operativ (EBIT) verdiente Conti 418,5 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 674 Millionen Euro angefallen war. Unter dem Strich liegt der Gewinn bei 309 Millionen nach einem Minus von 719 Millionen Euro im Vorjahr. Je Aktie verdiente Conti 1,55 nach minus 3,60 Euro im Vorjahr.

Im Autogeschäft (Automotive Technologies) lief in den drei Monaten operativ ein bereinigter Fehlbetrag von 81,5 Millionen auf, der Umsatz sackte um 16 Prozent ab. Im lukrativen Reifengeschäft (Rubber Technologies) für Autos und Nutzfahrzeuge stieg dagegen der Umsatz leicht um 1,2 Prozent. Das bereinigte Ergebnis sank zwar um 24 Prozent, mit 497 Millionen Euro blieb aber trotz der schwierigen Branchenlage noch ein hoher Gewinn. Damit habe sich der Bereich noch etwas besser entwickelt als ohnehin schon erwartet, so Citi-Analysten. "Das 'alte' Reifen-Geschäft bleibt der Stabilitätsanker und Gewinnbringer des Konzerns", fasst NordLB-Analyst Frank Schwope die Entwicklung zusammen.

Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern weiter mit einem Konzernumsatz von ca. 32,5 Milliarden bis 33,5 Milliarden Euro. Die bereinigte Ergebnismarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBIT-Marge) soll zwischen 5,2 bis 5,6 Prozent liegen.

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DJG/kla/cbr

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November 10, 2021 05:17 ET (10:17 GMT)