Frankfurt (Reuters) - Der Immobilienkonzern Corestate sieht nach Rückschlägen durch die Corona-Krise wieder Licht am Ende des Tunnels.

"Für 2021 sind wir zuversichtlich, dass das Investoreninteresse anhält und wieder das Niveau von vor der Covid-Krise erreicht", sagte Vorstandsmitglied Nils Hübener am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Der Konzern blicke daher "sehr optimistisch" auf das kommende Jahr. Im dritten Qaurtal 2020 brachen Umsatz und Ergebnis ein. Der Vorstand bekräftigte dennoch die zuletzt gesenkten Jahresziele. Die im Kleinwerteindex SDax notierten Aktien legten um knapp sieben Prozent zu.

"Wir sehen eine wieder ansteigende Investorennachfrage", sagte Hübener. Das Transaktionsvolumen werde im kommenden Jahr voraussichtlich wieder bei rund drei Milliarden Euro liegen und damit etwa doppelt so hoch wie in diesem Jahr. Durch die Corona-Krise war der Immobilienmarkt im ersten Halbjahr zeitweise fast komplett zum Erliegen gekommen. Über den Sommer seien aber Investitionen wieder möglich gewesen, sagte Hübener. "An der Anlageklasse Immobilien geht in den nächsten Jahren nichts vorbei. Der Anlagedruck von Seiten der Investoren ist hoch." Chancen sieht Corestate bei Stadtquartieren und Mikroapartments.

Wegen der hohen Verschuldung schließt Corestate Zukäufe von ganzen Firmen oder Portfolien aus. "Klar im Fokus steht für uns organisches Wachstum", sagte Hübener. "Mit einer relativ hohen Verschuldung über weiteres externes Wachstum nachzudenken, macht keinen Sinn. Wir wollen erst einmal unsere Hausaufgaben machen und zeigen, dass wir abliefern können, was unsere Profitabilität angeht." Diese kam durch die Corona-Krise stark unter Druck. Im Frühjahr senkte Corestate seine Prognosen für 2020. Statt eines bereinigten Ergebnisses von bis zu 155 Millionen Euro werden nun 25 Millionen bis 50 Millionen Euro angestrebt. Die Schulden beliefen sich per Ende September auf 449 Millionen Euro.

Nach neun Monaten stand ein bereinigtes Konzernergebnis von 20,8 (Vorjahreszeitraum: 67,6) Millionen Euro zu Buche. Der Umsatz ging auf 142,7 (Vorjahreszeitraum: 185,6) Millionen Euro zurück. Wegen der Geschäftseinbußen und der hohen Verschuldung hatten Anleger in den vergangenen Monaten Reißaus genommen. Die Aktien verloren seit Februar rund zwei Drittel an Wert auf 16 Euro.

Im kommenden Jahr können Investoren wieder auf eine Dividende hoffen. "Wir haben das Ziel, für 2020 wieder eine Dividende zu bezahlen", sagte Hübener. "Ziel des Unternehmens ist es, mindestens 30 Prozent des Nettogewinns auszuschütten. Dazu stehen wir nach wie vor." Die für 2019 versprochenen 2,60 Euro je Aktie wurden wegen der Corona-Krise gestrichen.