Siemens Healthineers bietet 1,1 Milliarden Dollar in bar für das US-Unternehmen Corindus Vascular Robotics, das als eines der ersten robotergestützte Systeme für minimalinvasive Gefäß-Operationen entwickelt hat. Damit ließen sich Operationen präziser, schneller und effektiver durchführen, sagte Healthineers-Chef Bernd Montag am Donnerstag in Erlangen. Mit den Robotern von Corindus können Ärzte Katheter oder Stents quasi ferngesteuert über einen Monitor einsetzen, der ihnen das Bild des kranken Gefäßes anzeigt.

Corindus wird in das kleinste Geschäftsfeld von Siemens Healthineers, Advanced Therapies, eingegliedert. Darunter hat der fränkische Medizintechnik-Konzern Roboter und andere Geräte gebündelt, die Ärzten bei Operationen und Behandlungen unter die Arme greifen. Siemens Healthineers setzt damit 1,5 Milliarden Euro um, mit einer operativen Umsatzrendite von fast 20 Prozent ist das Geschäft aber hochprofitabel. "Zusammen mit unserem starken Portfolio in der Bildgebung, Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz schaffen wir erhebliche Synergien, um Therapieergebnisse zu verbessern", sagte Montag.

Siemens Healthineers zahlt mit 4,28 Dollar je Aktie einen Aufschlag von 77 Prozent auf den Schlusskurs des Corindus-Papiers vom Mittwoch (2,42 Dollar). Das in der Nähe von Boston im US-Bundesstaat Massachusetts ansässige Unternehmen hat rund 100 Mitarbeiter. Finanziert werden soll die Übernahme durch einen befristeten Kredit des Mutterkonzerns Siemens.