Nach einem Geschäftseinbruch im Frühjahr infolge der Coronakrise gibt es beim Kunststoffhersteller Covestro eine Trendwende.

"Wir hatten im April, Anfang Mai den Tiefpunkt. Seitdem gibt es eine klare Verbesserung", sagte Finanzvorstand Thomas Toepfer am Donnerstag im Gespräch mit Reuters. "Dieser Trend hat sich im Juli fortgesetzt." Er bekräftigte die bereits reduzierten Jahresziele und betonte, der Konzern sei dank des Lohnverzichts der Mitarbeiter und des Kostenmanagements für die Krise gewappnet.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an: Die im Dax notierte Aktie legte zu Handelsbeginn 1,1 Prozent zu.

Covestro verbuchte im zweiten Quartal bei einem Umsatzminus von einem Drittel auf 2,2 Milliarden Euro einen Einbruch des Betriebsgewinns (Ebitda) um rund 73 Prozent auf 125 Millionen Euro. Netto schrieb der Konzern mit 52 Millionen Euro rote Zahlen nach einem Gewinn von 189 Millionen vor Jahresfrist.

Im Gesamtjahr peilt der Vorstand ein Ebitda zwischen 700 Millionen und 1,2 Milliarden Euro an. Ursprünglich wurde ein Ergebnis zwischen 1,0 und 1,5 (2019: rund 1,6) Milliarden Euro anvisiert. Doch wegen der Pandemie ging der Absatz des Leverkusener Unternehmens zurück. Weil in der Autobranche, die knapp 20 Prozent zum Konzernumsatz beisteuert, die Bänder stillstanden, sank auch der Bedarf nach den Kunststoffen des Unternehmens, die in den Fahrzeugen verbaut werden. Covestro bekommt zudem eine sinkende Nachfrage aus der Elektronikindustrie zu spüren.