25
Oktober
2022
|
07:00
Europe/Amsterdam
Covestro erreicht EBITDA-Prognose trotz sich abzeichnender Rezession
Q3 2022: Hohe Energie- und Rohstoffpreise belasten Ergebnis
Zusammenfassung

• Konzernumsatz steigt auf 4,6 Mrd. Euro (+7,3 %)
• EBITDA liegt bei 302 Mio. Euro (-65,0 %)
• Konzernergebnis in Höhe von 12 Mio. Euro (-97,5 %)
• Free Operating Cash Flow (FOCF) sinkt auf 33 Mio. Euro (-91,3 %)
• Gesamtjahresprognose 2022 konkretisiert
• Weitere Meilensteine auf Weg zur Kreislaufwirtschaft

Die Geschäftsentwicklung von Covestro wurde im dritten Quartal 2022 wie erwartet deutlich von den hohen Energie- und Rohstoffpreisen im Zuge der aktuellen europäischen Energiekrise beeinflusst. Durch Wechselkursveränderungen und ein insbesondere in Europa deutlich gestiegenes Preisniveau erhöhte sich der Konzernumsatz jedoch im Vergleich zum Vorjahresquartal um 7,3 Prozent auf 4,6 Mrd. Euro (Vorjahr: 4,3 Mrd. Euro). Das EBITDA sank um 65,0 Prozent auf 302 Mio. Euro (Vorjahr: 862 Mio. Euro), womit Covestro seine selbstgesteckte EBITDA-Prognose für das dritte Quartal erreicht hat. Die Gründe für den Ergebnisrückgang waren vor allem niedrigere Margen, da der Konzern die deutlich gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise nur in geringem Maße durch ein höheres Verkaufspreisniveau kompensieren konnte. Auch die gesunkenen Gesamtabsatzmengen hatten einen ergebnismindernden Effekt. Der Free Operating Cash Flow (FOCF) reduzierte sich insbesondere aufgrund der geringeren Cashflows aus operativer Tätigkeit um 91,3 Prozent auf 33 Mio. Euro (Vorjahr: 381 Mio. Euro). Das Konzernergebnis verringerte sich im dritten Quartal um 97,5 Prozent auf 12 Mio. Euro (Vorjahr: 472 Mio. Euro).

"Wir werden mit diesem beispiellosen Umfeld bis auf Weiteres umgehen müssen. Daher nutzen wir alle uns zur Verfügung stehenden Hebel, um Covestro gut durch die aktuelle Situation zu führen," sagte Dr. Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender von Covestro. "Gerade die historischen Preissteigerungen für fossile Energieträger zeigen: Die strategische Ausrichtung von Covestro auf die Kreislaufwirtschaft ist der richtige Weg. Unsere Produkte sind entscheidende Wegbereiter für eine fossilfreie Zukunft."

Aufgrund der europäischen Energiekrise und einer sich weiter abschwächenden Weltwirtschaft sichert Covestro gezielt seine wirtschaftliche Handlungsfähigkeit. So ergreift das Unternehmen kurz- und mittelfristige Maßnahmen zur Kosteneinsparung. Zudem hat Covestro verschiedene Maßnahmen zur Senkung des Gasbedarfs in Deutschland initiiert und arbeitet weiterhin daran seine Prozesse noch energieeffizienter zu gestalten. So tragen etwa technische Optimierungen zu mehr Energieeffizienz in der Produktion bei. Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz digitaler Sensoren zur Überwachung der Kondensatableiter, die es Covestro ermöglichen, Dampf möglichst effizient in der Produktion zu nutzen.

Gesamtjahresprognose 2022 konkretisiert

"Das sich weiter deutlich abschwächende gesamtwirtschaftliche Umfeld beeinflusst auch unsere Geschäftsentwicklung. Trotz der signifikanten Belastungen durch die sehr hohen Energie- und Rohstoffpreise haben wir unsere selbstgesteckte EBITDA-Prognose im dritten Quartal erreicht," so Dr. Thomas Toepfer, Finanzvorstand von Covestro. "Basierend auf diesen Ergebnissen gehen wir weiterhin davon aus, unsere selbstgesteckten Ziele auch für das Gesamtjahr zu erreichen."

Covestro konkretisierte die für das Gesamtjahr 2022 ausgegebene Prognose vom 29. Juli 2022 und rechnet nun mit einem EBITDA zwischen 1,7 Mrd. Euro und 1,8 Mrd. Euro (zuvor: zwischen 1,7 Mrd. Euro und 2,2 Mrd. Euro) und einem FOCF zwischen 0 Mio. und 100 Mio. Euro (zuvor: zwischen 0 Mio. und 500 Mio. Euro). Der Return on Capital Employed über dem gewichteten Kapitalkostensatz wird zwischen minus zwei Prozentpunkten und minus einem Prozentpunkt erwartet (zuvor: zwischen minus zwei und zwei Prozentpunkten). Die Treibhausgasemissionen, gemessen an den CO2-Äquivalenten, sollen zwischen 5,0 Mio. Tonnen und 5,4 Mio. Tonnen liegen (zuvor: zwischen 5,3 Mio. Tonnen und 5,8 Mio. Tonnen).

Weitere Meilensteine auf Weg zur Kreislaufwirtschaft

Covestro hat die vollständige Ausrichtung auf die Kreislaufwirtschaft auch im dritten Quartal 2022 konsequent vorangetrieben und weitere Meilensteine erreicht. Hierfür setzt der Konzern u.a. auf den Ausbau seiner alternativen Rohstoffquellen und damit langfristig auf die Abkehr von fossilen Ressourcen wie Erdöl und Erdgas.

Seit September 2022 liefert die SOL Kohlensäure GmbH & Co.KG im Rahmen einer Lieferpartnerschaft biogenes Kohlendioxid (CO2) an die Niederrhein-Standorte von Covestro. Dieses Gas, das u.a. bei der Behandlung pflanzlicher Reststoffe als Nebenprodukt anfällt, wird von Covestro zur Herstellung von Kunststoffen wie MDI (Diphenylmethan-Diisocyanat) oder Polycarbonat verwendet. Bereits in diesem Jahr liefert SOL bis zu 1.000 Tonnen biogenes CO2 - die gleiche Menge CO2 spart Covestro somit aus fossilen Quellen ein. Ab dem Jahr 2023 soll die Liefermenge wesentlich gesteigert werden.

Auch das Portfolio an nachhaltigen Produkten konnte Covestro im dritten Quartal ausbauen. Nach der Einführung von klimaneutralem MDI sowie erneuerbarem TDI (Toluylen-Diisocyanat), folgten im September 2022 sogenannte biozirkuläre Polyetherpolyole - eine nachhaltige Komponente für Polyurethan-Schaumstoffe. Für die Herstellung greift Covestro auf erneuerbare Vorprodukte wie Bioabfälle oder andere Reststoffe zurück und vervollständigt damit sein Angebot an Rohstoffkomponenten auf Basis alternativer Rohstoffe zur Herstellung von Hart- und Weichschäumen. Diese finden u.a. Verwendung in der effizienten Wärmedämmung von Gebäuden und Kühlgeräten oder z.B. in Matratzen, Polstermöbeln, Autositzen und Schuhen.

Auch auf der weltgrößten Kunststoffmesse K 2022 stehen noch bis zum 26. Oktober die vollständige Zirkularität und eine branchenübergreifende Zusammenarbeit über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg im Fokus. Covestro präsentiert dort innovative Ideen und neue Technologien in den Bereichen Elektrifizierung, Smart Designs, nachhaltiges Leben und Kreislaufwirtschaft - so z.B. ein neues Verfahren, um unterschiedliche Materialien in mehrschichtigen Folienverpackungen komplett voneinander trennen zu können oder ein neues, nachhaltigeres Konzept für Wall Boxen, die zum Aufladen von Elektrofahrzeugen genutzt werden.

Umsatzplus in beiden Segmenten

Im dritten Quartal 2022 stieg der Umsatz des Segments Performance Materials im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,6 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,2 Mrd. Euro). Gründe hierfür waren Wechselkursveränderungen und ein Anstieg des Verkaufspreisniveaus. Gesunkene Gesamtabsatzmengen hatten hingegen - vor allem aufgrund einer abgeschwächten Nachfrage - einen negativen Effekt. Das EBITDA des Segments verringerte sich um 92,5 Prozent auf 53 Mio. Euro (Vorjahr: 708 Mio. Euro), vor allem aufgrund gesunkener Margen, da höhere Verkaufspreise die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise nur in geringem Maße kompensieren konnten. Der FOCF reduzierte sich insbesondere bedingt durch den Rückgang des EBITDA um 64,0 Prozent auf 93 Mio. Euro (Vorjahr: 258 Mio. Euro).

Der Umsatz des Segments Solutions & Specialties stieg im dritten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,1 Prozent auf 2,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,1 Mrd. Euro), vor allem aufgrund der Entwicklung der Wechselkurse sowie eines gestiegenen Verkaufspreisniveaus. Die Gesamtabsatzmengen hatten hingegen - insbesondere aufgrund einer abgeschwächten Nachfrage - einen negativen Effekt. Das EBITDA des Segments stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 26,7 Prozent auf 280 Mio. Euro (Vorjahr: 221 Mio. Euro). Dies war unter anderem bedingt durch geringere Rückstellungen für die kurzfristige variable Vergütung. Die Margen blieben stabil auf dem Niveau des Vorjahresquartals, da höhere Verkaufspreise die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise kompensieren konnten. Der FOCF erhöhte sich aufgrund des Anstiegs des EBITDA um 25,0 Prozent auf 65 Mio. Euro (Vorjahr: 52 Mio. Euro).

Hohes Preisniveau in den ersten neun Monaten 2022

Im Dreivierteljahr 2022 stieg der Konzernumsatz um 21,1 Prozent auf 14,0 Mrd. Euro (Vorjahr: 11,6 Mrd. Euro). Gründe hierfür waren vor allem ein hohes Verkaufspreisniveau sowie die Entwicklung der Wechselkurse. Das EBITDA ging auf Konzernebene im Dreivierteljahr 2022 um 31,7 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,4 Mrd. Euro) zurück, im Wesentlichen bedingt durch niedrigere Margen. Diese resultierten aus deutlich gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen, die nur teilweise durch ein höheres Verkaufspreisniveau kompensiert werden konnten. Das Konzernergebnis reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr innerhalb der ersten neun Monate 2022 um 52,3 Prozent auf 627 Mio. Euro (Vorjahr: 1,3 Mrd. Euro). Der FOCF ging auf -412 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 1,1 Mrd. Euro). Dies ist maßgeblich auf ein geringeres EBITDA und eine höhere Mittelbindung im Working Capital, insbesondere durch die Auszahlung der kurzfristigen variablen Vergütung für das erfolgreiche Geschäftsjahr 2021, zurückzuführen.

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Über Covestro:

Covestro zählt zu den weltweit führenden Herstellern von hochwertigen Kunststoffen und deren Komponenten. Mit seinen innovativen Produkten und Verfahren trägt das Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit und Lebensqualität auf vielen Gebieten bei. Covestro beliefert rund um den Globus Kunden in Schlüsselindustrien wie Mobilität, Bauen und Wohnen sowie Elektro und Elektronik. Außerdem werden die Polymere von Covestro in Bereichen wie Sport und Freizeit, Kosmetik, Gesundheit sowie in der Chemieindustrie selbst eingesetzt.

Das Unternehmen richtet sich vollständig auf die Kreislaufwirtschaft aus und strebt an, bis 2035 klimaneutral zu werden (Scope 1 und 2). Im Geschäftsjahr 2021 erzielte Covestro einen Umsatz von 15,9 Milliarden Euro. Per Ende 2021 produziert das Unternehmen an 50 Standorten weltweit und beschäftigt rund 17.900 Mitarbeitende (umgerechnet auf Vollzeitstellen).

Zukunftsgerichtete Aussagen

Diese Investor News kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung der Covestro AG beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die Covestro in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen auf www.covestro.com zur Verfügung. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

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Covestro AG published this content on 25 October 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 25 October 2022 05:02:01 UTC.