FRANKFURT (Dow Jones)--Mit leichtem Minus sind Europas Börsen am Montag in die neue Handelswoche gestartet. Nach einem Plus von gut 3,7 Prozent in vier Tagen gönnt sich der DAX eine Verschnaufpause. Die Nachrichtenlage ist zum Start in die Woche dünn, Sorgen macht der Blick auf die US-Rendite. Dort kletterten die 10-jährigen T-Bonds über die Marke von 1,60 Prozent, nachdem die US-Inflationserwartungen trotz geringer als erwartetem Import- und Exportpreisanstieg anzogen. Auch beim Ölpreis geht es weiter nach oben. Der DAX gibt 0,3 Prozent nach auf 15.540 Punkte, der Euro-Stoxx-50 fällt 0,4 Prozent auf 4.150 Zähler.

Aus China gab es zudem enttäuschende Wachstumsdaten. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt leidet unter den jüngsten Lockdowns sowie galoppierenden Strompreisen. Das chinesische BIP hat sich daher im dritten Quartal mit 4,9 Prozent stärker verlangsamt als mit 5,1 Prozent erwartet. Die Industrieproduktion ging mit 3,9 Prozent sogar noch stärker zurück als Volkswirte gesehen hatten.

Bei den Konjunkturdaten wird am Nachmittag auf die US-Industrieproduktion und -Kapazitätsauslastung geblickt.

Charttechnisch hat sich die Lage im DAX mit dem Sprung in der Vorwoche aber deutlich verbessert. Auch wenn ein erneuter Angriff auf das Allzeithoch mit Blick auf die steigenden Zinsen in den kommenden Tagen nicht erwartet wird, handelt der Benchmark-Index zunächst ungefährdet in seiner Spanne zwischen 15.400 und 16.030 Punkten.


   Berichtssaison im Blick - Philips mit Zahlen 

In den kommenden Tagen nimmt die Berichtssaison in Europa weiter an Fahrt auf. Für die Konzerne im breiten Stoxx-600-Index erwarten Analysten eine deutliche Erholung der Gewinne vom Corona-Dämpfer des Vorjahresquartals. Allerdings schätzen sie, dass die Gewinne rund 10 Prozent niedriger ausgefallen sein könnten als im zweiten Quartal. Der stärkste Rückgang wird bei Autoherstellern und Finanzwerten erwartet. Die deutschen Autobauer im DAX notieren im leichten Minus von bis zu 0,4 Prozent.

Zahlen zum dritten Quartal hat am Morgen der niederländische Medizinkonzern Philips vorgelegt. Sie werden vom Handel als etwas schwächer eingeschätzt, Vergleichswerte seien jedoch verzerrt vom Verkauf der Haushaltsgeräte-Sparte. Die Aktien geben 2 Prozent nach, da auch der Ausblick zurückhaltender geworden ist. Philips erwartet nun wegen der Lieferkettenprobleme einen geringeren Umsatzanstieg als zuvor.

Für Kursausschläge sorgen die Umstufungen von Analysten: So sind Covestro von der Societe Generale auf Halten nach Kaufen abgestuft worden und fallen um 2,4 Prozent. Umgekehrt sind Rational von Berenberg auf Kaufen erhöht worden, das Kursziel wurde sogar in den vierstelligen Bereich mit 1170 Euro erhöht. Die Aktien springen um 4,9 Prozent.

Positive Aussichten für Autovermieter Sixt treiben die Aktie gegen den Markt um 0,3 Prozent. Sixt-Vorstand Nico Gabriel sagte im Gespräch mit der Automobilwoche, dass er wegen weiterhin hoher Nachfrage bei gleichzeitiger Verknappung des Angebots von weiter steigenden Preisen bei Mietwagen ausgehe.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.151,84      -0,7%        -31,07         +16,9% 
Stoxx-50                3.610,04      -0,5%        -18,01         +16,1% 
DAX                    15.517,15      -0,5%        -70,21         +13,1% 
MDAX                   34.275,42      -0,2%        -82,99         +11,3% 
TecDAX                  3.702,91      -0,6%        -23,33         +15,3% 
SDAX                   16.593,31      -0,2%        -29,62         +12,4% 
FTSE                    7.220,67      -0,2%        -13,36         +12,0% 
CAC                     6.666,72      -0,9%        -60,80         +20,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,14                    +0,03          +0,44 
US-Zehnjahresrendite        1,61                    +0,04          +0,69 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Mo, 8:10 Uhr  Fr, 17:21 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,1581      -0,2%        1,1579         1,1603    -5,2% 
EUR/JPY                   132,47      -0,1%        132,29         132,47    +5,1% 
EUR/CHF                   1,0723      +0,0%        1,0713         1,0714    -0,8% 
EUR/GBP                   0,8427      -0,1%        0,8438         0,8432    -5,6% 
USD/JPY                   114,38      +0,1%        114,24         114,17   +10,7% 
GBP/USD                   1,3743      -0,1%        1,3724         1,3761    +0,6% 
USD/CNH (Offshore)        6,4347      +0,0%        6,4357         6,4333    -1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                62.448,01      +2,9%     62.391,76      59.798,01  +115,0% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  83,10      82,28         +1,0%           0,82   +73,7% 
Brent/ICE                  85,47      84,86         +0,7%           0,61   +68,5% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.763,22   1.767,61         -0,2%          -4,39    -7,1% 
Silber (Spot)              23,29      23,31         -0,1%          -0,02   -11,8% 
Platin (Spot)           1.050,90   1.059,95         -0,9%          -9,05    -1,8% 
Kupfer-Future               4,77       4,73         +0,9%          +0,04   +35,4% 
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October 18, 2021 03:24 ET (07:24 GMT)