Zürich (awp) - Die Grossbank Credit Suisse will laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg die Geschäftsbeziehungen mit der japanischen Softbank-Gruppe kappen. Die Softbank war eine wichtige Geschäftspartnerin der inzwischen insolventen Greensill Capital.

Die Schweizer Grossbank werde keine neuen Geschäfte mit dem japanischen Unternehmen tätigen, schrieb Bloomberg am Freitag unter Berufung auf informierte Personen. Betreffen dürfte dies allem die CS-Investmentbank. Ein Credit Suisse-Sprecher wollte den Bloomberg-Bericht am Freitagabend auf AWP-Anfrage nicht kommentieren.

Eine Reihe von Unternehmen aus dem Portfolio der japanischen Softbank habe über die "Lieferketten-Finanzierungsfonds", welche die CS mit Greensill Capital erstellt hatte, Darlehen erhalten, schreibt Bloomberg. Gleichzeitig habe Softbank aber zeitweise auch in die "Greensill-Fonds" der CS investiert. Die japanische Gesellschaft ist zudem eine gewichtige Gläubigerin der insolventen Greensill Capital.

Die Credit Suisse hatte Anfang März bekanntgegeben, ihre Lieferketten-Finanzierungsfonds mit einem Volumen von rund 10 Milliarden Dollar abzuwickeln. Per Mitte Mai vermeldete sie eine Gesamtliquidität von 5,9 Milliarden Dollar. Den Fondsinvestoren droht weiterhin ein Verlust in Milliardenhöhe.

Die Credit Suisse unterziehe derzeit ihre Risiken und ihre Kundenbeziehungen einer Prüfung, nachdem die Grossbank in den vergangenen Monaten von den Debakeln um die Greensill-Fonds und den zusammengebrochenen Hedgefonds Archegos betroffen war, erinnert Bloomberg. Der neue Verwaltungsratspräsident António Horta-Osório hatte den Aktionären einen Kulturwandel in Aussicht gestellt.

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