Zürich (awp) - Der Credit-Suisse-Präsident António Horta-Osório hat nach einer Rückreise aus Grossbritannien am 28. November die zehntätige Quarantänepflicht missachtet. Die Grossbank bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP den Verstoss, nachdem der "Blick" (online) darüber berichtet hatte.

Gemäss dem Artikel hat sich Horta-Osório nach seiner Ankunft in Zürich erkundigt, ob er von der zehntägigen Quarantäne befreit werde oder ob diese zumindest verkürzt werden könnte. Sowohl Kanton als auch Bund hätten jedoch klar nein gesagt: Keine politische Instanz würde einem Manager in dieser Phase der Pandemie eine Sondergenehmigung erteilen, so der Bescheid gemäss "Blick". 

Doch daran hielt sich der CS-Präsident aber offenbar nicht. Stattdessen habe er am letzten Mittwoch (1.12.) dann sein Haus verlassen und einen Privatjet in Richtung iberische Halbinsel bestiegen. Inzwischen sei er weitergeflogen und befinde sich in New York, wo die Bank am (morgigen) Donnerstag eine Verwaltungsratssitzung abhalte.

Die Bank schrieb in einem Statement, dass die "geltenden Gesetze und Richtlinien für Credit Suisse und für den Präsidenten persönlich höchste Priorität" hätten. Auch der Präsident Horta-Osório bedaure seinen Fehler und entschuldige sich dafür.

Die Quarantäneregeln wurden vom Bundesrat per Montag, 4. Dezember aufgehoben. Wer allerdings vorher aus einem Risikoland wie Grossbritannien in die Schweiz eingereist war, musste die zehntätige Quarantäne trotzdem vollständig einhalten.

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