Zürich (awp) - Die Credit Suisse macht im Rahmen der Liquidierung ihrer "Greensill-Fonds" weitere Ansprüche an Versicherer geltend. Bis Ende März wurden bereits insgesamt 14 Forderungen gegen Versicherer eingereicht, wie dem neuesten Update an die Investoren hervorgeht. Einen Monat zuvor hatte die Bank noch Forderungen gegen elf Versicherer vermeldet.

Insgesamt gehe es bei den vom Credit Suisse Asset Management (CSAM) eingeklagten Versicherungsansprüchen um eine Summe von rund 2,0 Milliarden Dollar, heisst es in dem am Mittwoch veröffentlichten Update. Die CS bereite derzeit die Einreichung weiterer Forderungen über die Greensill Bank und mit Unterstützung der britischen Greensill Capital vor.

Die Grossbank bekräftigt dabei, dass sie Ansprüche auch gegenüber dem Versicherer Tokio Marine geltend mache: Man sei der festen Überzeugung, dass alle relevanten Versicherungspolicen gültig seien. "Wir werden alles tun, um die Rechte der Supply Chain Finance Funds und ihrer Investoren zu wahren." Tokio Marine hatte vergangene Woche erneut die Gültigkeit der Versicherungsdeckung in Frage gestellt, weil die Versicherungen betrügerisch erlangt worden seien.

Rückzahlungen über 6,75 Milliarden

Insgesamt beziffert die CS die bisher erfolgten Rückzahlungen an die Fondsinvestoren auf 6,75 Milliarden Dollar, nachdem sie zuletzt von 6,7 Milliarden Dollar ausgegangen war. Zuletzt hatte die Bank Mitte Dezember 2021 eine Zahlung an die Investoren vorgenommen.

Einschliesslich der Cash-Positionen hat die CS gemäss den Angaben bisher 7,3 Milliarden Dollar der Fondsvermögen zurückerhalten. Zum Zeitpunkt der Schliessung im März 2021 hatten die mit der insolventen Greensill Capital erstellten Lieferketten-Finanzierungsfonds (Supply Chain Finance Funds SCFF) Fondsvermögen von rund 10 Milliarden Dollar umfasst.

Für die Rückforderung der ausstehenden Beträge der vier "Greensill-Fonds" hat die Grossbank bisher rund 145 Millionen Dollar aufgewendet. Dabei seien die internen Kosten der Credit Suisse nicht eingerechnet, betont die Bank. Die Rückstellungen für die Kosten würden in den kommenden Monaten durchgehend analysiert, ein Update werde in der zweiten Jahreshälfte 2022 gegeben, heisst es.

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