Von Margot Patrick und Patricia Kowsmann

LONDON/FRANKFURT (Dow Jones)--Der Spionageskandal bei der Credit Suisse hatte offenbar ein noch größeres Ausmaß als bisher bekannt. Die von der Schweizer Großbank zur Aufklärung eingesetzten Anwälte stellten jetzt noch zwei frühere Fälle fest, bei denen Mitarbeiter von Privatdetektiven beschattet wurden.

Die von der Kanzlei Homburger AG ermittelten zusätzlichen Überwachungen datieren aus der Zeit vor dem 2019 bekannt gewordenen schlagzeilenträchtigen Vorfall, bei dem zwei Mitarbeiter verfolgt worden waren. Sie wurden auch von anderen Personen angeordnet, sagten Personen, die mit den Erkenntnissen der Kanzlei vertraut sind. Die Erkenntnisse sind bislang noch nicht bekannt.

Im September 2019 wurde der Überwachungsskandal bei Credit Suisse öffentlich, nachdem ein leitender Angestellter einen ihm folgenden Ermittler entdeckte und zur Polizei ging. Im Februar musste schließlich CEO Tidjane Thiam seinen Platz räumen, weil es ihm nicht gelungen war, den Reputationsschaden einzudämmen. Die schweizerische Finanzaufsichtsbehörde Finma leitete in diesem September schließlich ein Verfahren zur Durchsetzung interner Kontrollen und einer Dokumentation derartiger Aktivitäten bei der Bank ein.

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November 30, 2020 05:24 ET (10:24 GMT)