Zürich (awp) - Die Credit Suisse hat die Lancierung eines neuen Fonds durch einen ihrer "Startrader" abgesagt. Die CS habe sich mit diesem darauf geeinigt, dass die Lancierung des Kreditfonds ausserhalb der Grossbank stattfinden solle, erklärte eine Sprecherin in London gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Begründet wird der Entscheid mit einer "laufenden Überprüfung des Risikoappetits" der Grossbank bei der Erstellung neuer Fonds, wie Bloomberg aus einem internen Memo der Grossbank zitiert. Der "Arini European Credit Fund" hatte mit verschiedenen Handelsstrategien Verzerrungen in den Kreditmärkten nutzen wollen. Eine CS-Sprecherin in Zürich wollte den Bloomberg-Bericht am Mittwoch auf Anfrage von AWP nicht weiter kommentieren.

Die CS war in den vergangenen Monaten wegen der Schliessung der mit der insolventen Greensill Capital erstellten "Lieferketten-Finanzierungsfonds" und wegen der hohen Verluste aufgrund der Pleite des US-Hedgefonds Archegos in die Schlagzeilen geraten. In der Folge hatten sowohl CS-Chef Thomas Gottstein wie auch der neue VR-Präsident António Horta-Osório eine Überprüfung des Risikomanagements der Grossbank in Aussicht gestellt.

Das Team um den "Startrader" Hamza Lemssouguer hatte sich offenbar erhofft, bis zu einer halben Milliarde Dollar an Vermögen für den Fonds einzusammeln. Die CS hatte laut dem Bloomberg-Bericht den erfolgreichen Händler noch im vergangenen Jahr davon abgehalten zum Hedgefonds Citadel zu wechseln, indem sie ihm eine neue Rolle bei der Erstellung einer Kreditstrategie in der Asset Management-Division in Aussicht gestellt hatte.

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