Zürich (awp) - Ein offener Hypothekenstreit in den USA brockt der Grossbank Credit Suisse weitere Rückstellungen ein. Man werde die Rücklagen voraussichtlich um insgesamt 850 Millionen US-Dollar erhöhen, teilte die Bank am Freitag mit.

Bereits im Dezember hatte die CS angekündigt, dass in einem offenen Streit eine hohe Zahlung anfallen könnte, wodurch die Rückstellungen voraussichtlich erhöht werden müssten. Der Fall zwischen der Credit Suisse und dem US-Unternehmen MBIA in New York datiert noch aus der Finanzkrise und geht auf das Jahr 2009 zurück.

Es geht in dem Streit um Garantien bezüglich eines Hypothekendarlehens, einem so genannten Residential Mortgage Backed Security (RMBS). Es könnte nun zu einem Urteil von bis zu 680 Millionen Dollar kommen, meint die Bank.

Sie erhöht allerdings nicht nur die Rückstellungen für diesen speziellen Fall, sondern auch für andere noch offene RMBS-Streitigkeiten, daher der hohe Rückstellungssbetrag. CS-Chef Thomas Gottstein hat sich jüngst bekanntlich auf die Fahne geschrieben, mit einer "möglichst weissen Weste" ins Jahr 2021 zu starten und Altlasten abzuarbeiten.

Verlust im vierten Quartal

Inklusive einer früher kommunizierten Wertberichtigung auf einer Minderheitsbeteiligung an York Capital von 450 Millionen Dollar rechnet die Grossbank nun mit einem Verlust im vierten Quartal 2020, wie es weiter heisst.

Das Handelsergebnis im letzten Monat des Jahres 2020 habe in etwa auf dem Niveau gelegen, das bereits am 15. Dezember am Investorentag präsentiert worden sei, so die Bank weiter. Im Vermögensverwaltungsgeschäft habe die im Vorjahresvergleich stärkere Transaktionsaktivität teilweise die nachteiligen Fremdwährungseffekte kompensiert.

Die Investmentbank entwickle sich weiterhin gut, wobei die Erträge in Dollar im vierten Quartal 2020 mehr als 15 Prozent über dem Niveau des vierten Quartals 2019 gelegen hätten.

Die konkreten Finanzergebnisse werden am 18. Februar veröffentlicht. Am geplanten Aktienrückkauf hält die CS fest.

ra/gab/tt