Zürich (awp) - Der abgetretene Credit-Suisse-Präsident António Horta-Osório soll unter Missachtung der britischen Covid-Quarantänevorschriften auch das Finale der Fussball-Europameisterschaften in London besucht haben. Das sei am gleichen Tag vorgefallen, an dem er auch das Männer-Tennisfinale in Wimbledon besucht habe, berichtet die "Financial Times" (FT) am Freitag.

Der damalige CS-Verwaltungsratspräsident habe dabei Familienmitglieder sowohl nach Wimbledon als auch zum Fussballmatch im Wembley-Stadion mitgenommen, nachdem Tickets für Bankkunden nicht in Anspruch genommen worden seien, heisst es weiter. Der Wembley-Match war später von den britischen Gesundheitsbehörden zum "Superspreader"-Event erklärt worden.

Zur Zeit der Reise von Horta-Osório nach London waren Reisende aus der Schweiz verpflichtet, nach ihrer Ankunft in Grossbritannien für zehn Tage in Quarantäne zu gehen. Weder die CS noch Horta-Osório wollten die neuen Informationen gegenüber der FT kommentieren.

Horta-Osório war Anfang der Woche als CS-Verwaltungsratspräsident zurückgetreten, nachdem er zuvor wochenlang wegen seiner Verstösse gegen die Corona-Vorschriften in den Schlagzeilen war. Neben dem Verstoss in Grossbritannien hatte der portugiesische Banker Ende November auch die Quarantänevorschriften nach einer Rückkehr aus Grossbritannien in der Schweiz missachtet.

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